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19.10.2012 | 14:48 | Agrartechnik 

Landtechnikverbände mit internationaler Marktentwicklung zufrieden

Frankfurt am Main - Das jährliche Treffen des Agrievolution Wirtschaftskomitees, das am 10. Oktober 2012 im Rahmen der Fachmesse Agrosalon in Moskau stattfand, ergab ein durchaus positives Bild bezüglich der aktuellen landwirtschaftlichen Investitionen sowie der Konjunkturerwartungen für das kommende Jahr.

Landtechnik
(c) proplanta
Die teilnehmenden Verbände, die die großen Standorte der weltweiten Landtechnikproduktion repräsentieren, diskutierten die aktuelle Marktentwicklung.


Weltweites Produktionsvolumen bei 86 Milliarden Euro

Das weltweite Produktionsvolumen für Landtechnik wird sich nach derzeitiger Schätzung im Jahr 2012 auf 86 Milliarden Euro (110 Milliarden US-Dollar) erhöhen und könnte 2013 um weitere fünf Prozent wachsen. „Ausschlaggebend sind vor allem die guten Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte, die die Kaufkraft der Landwirte weltweit gesteigert haben“, resümiert Gerd Wiesendorfer, Marktreferent des VDMA Landtechnik und Organisator des Wirtschaftskomitees im Netzwerk „Agrievolution“.

Weiterhin sei es ein generelles Ziel der Landwirte, durch den Einsatz moderner Technik höhere Erträge auf dem Acker zu erwirtschaften sowie die Prozesskette der Nahrungsmittelerzeugung zu verbessern. In den Schwellenländern komme hinzu, dass viele Regierungen mit neuen Anreizen für den Kauf von Landmaschinen und Traktoren mittelfristig die heimische Produktion und somit den Selbstversorgungsgrad in Bezug auf Nahrungsund Futtermittel erhöhen möchten.


Wachstum in Russland für 2013 erwartet

Der Gastgeber der diesjährigen Agrievolution-Sitzung, der russische Herstellerverband Rosagromash, ging in seinen Ausführungen auf die gegenwärtig vergleichsweise geringe nationale Maschinenproduktion ein. Die Auslieferungen an den Handel verringerten sich in den ersten acht Monaten dieses Jahres im Durchschnitt um etwa 10 Prozent.

Dagegen blieb der Gesamtmarkt insgesamt stabil oder lag teilweise sogar höher als im Vorjahr, was durch einen höheren Import ausgeglichen wurde. Für 2013 geht Rosagromash für die Russische Föderation von einem Marktwachstum in Höhe von 8 Prozent auf 3,3 Milliarden US-Dollar aus.


Markt in Türkei mit etwas weniger Dynamik

Die türkische Landtechnikbranche hat nach ihrem außergewöhnlichen Höhenflug 2011 etwas an Dynamik eingebüßt. Der Rückgang scheint sich aber in Grenzen zu halten - bis August wurden mit knapp 39.000 Einheiten lediglich 2 Prozent weniger Traktoren gefertigt als im Vorjahr. Dabei gleichen stark gestiegene Exporte den stärker schrumpfenden Heimatmarkt nahezu aus.

Der nationale Verband Tarmakbir wies darauf hin, dass Landtechnik derzeit die sechste Position am gesamten türkischen Export einnimmt. Im kommenden Jahr könnten die schlechtere Ernte 2012 sowie eine geringere staatliche Unterstützung des Sektors dämpfend auf den heimischen Markt wirken.


Weiteres Rekordwachstum in der EU absehbar

Für die Europäische Union wird für 2012 ein mit dem letzten Rekordjahr 2008 vergleichbares Marktvolumen für Landtechnik erwartet (zirka 25 Milliarden Euro). Das Niveau bleibt im kommenden Jahr nach derzeitiger Einschätzung hoch, was jedoch die Möglichkeit eines geringen Umsatzrückgangs einschließt. So berichtete der Vertreter des italienischen Verbandes Unacoma von einer weiterhin sehr schwachen Investitionsneigung der Bauern. Bis Ende September fielen die Traktorzulassungen noch einmal um 17 Prozent geringer aus als im Vorjahr.

Zwei wesentliche Problemfelder des Sektors seien der mangelnde Zugang zu Krediten sowie eine zu geringe Wirtschaftlichkeit der italienischen Landwirtschaft. Einen Ausgleich verschafft den italienischen Herstellern das höhere Exportgeschäft. Die zwei größten Landtechnikmärkte Europas, Deutschland und Frankreich, befinden sich derzeit in einer bemerkenswerten Boomphase. Beflügelt durch die hohen Erzeugerpreise für Agrarprodukte, liegen die Investitionen in neue Technik auf Rekordniveau.

Der deutsche Landtechnikmarkt wird 2012 auf über 5 Milliarden Euro wachsen und somit einen neuen Höchstwert erreichen. Die Investitionsplanungen für die kommenden sechs Monate befinden sich laut VDMA weiterhin auf Vorjahresniveau, jedoch könnte sich für einzelne Marktsegmente die Nachfrage auch etwas verringern.

In Frankreich spielen die Einkommen der Kunden ebenfalls die wesentliche Rolle für das bisher zweistellige Marktwachstum in diesem Jahr. Für den französischen Traktormarkt 2012 erwartet der Verband Axema ein Verkaufsvolumen von 41.500 Einheiten, ein Plus von knapp 10 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland lagen die Verkäufe im Jahr 2008 aber noch etwas über dem aktuellen Niveau.
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