(c) proplanta Das Unternehmen habe «umgehend» eine Ursachenuntersuchung der aufgetretenen Rückstandsbelastung eingeleitet, teilte Aldi Süd am Dienstag in Mülheim an der Ruhr mit. Das Verbrauchermagazin «Öko- Test» hatte in zwei Sorten Mandarinen von Aldi Süd und Rewe Pestizidkonzentrationen über der erlaubten Höchstmenge gemessen. Rewe hatte laut «Öko-Test» daraufhin den Vertrag mit dem Lieferanten der belasteten Früchte für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
Da die Stichproben bereits vor etwa acht Wochen aus den Läden entnommen worden seien, sei die betroffene Ware bereits nicht mehr im Handel, hieß es bei Aldi Süd. Bei den von Aldi Süd getesteten Mandarinen sei jedoch die sogenannte Verkehrsfähigkeit nicht beeinträchtigt gewesen. Wenn der Grenzwert nur gering und im Rahmen eines Kulanzbereiches überschritten ist, darf die Ware in Deutschland weiter verkauft werden. Grundsätzlich ist es laut Aldi Süd jedoch «unter Berücksichtigung der aktuellen Agrarpraxis» ratsam, sich nach dem Schälen und vor dem Verzehr von Zitrusfrüchten die Hände zu waschen.
«Öko-Test» hatte zwischen September und Oktober 36 Mandarinen- Proben aus zehn Supermärkten und zwei Biomärkten gekauft und auf etwa 400 Chemikalien untersucht. Nach Auskunft des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) liegt der Test mit zwei Grenzwertüberschreitungen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Eine Überschreitung der erlaubten Höchstmenge bedeute jedoch nicht automatisch eine Gesundheitsgefahr, erläuterte BVL-Sprecher Jochen Heimberg. Die Höchstmengen orientierten sich am technisch machbaren und lägen daher oft weit unter den gesundheitlich bedenklichen Werten. Zu den «Öko-Test»-Ergebnissen könne sich das Amt jedoch nicht konkret äußern, da die genauen Messwerte nicht vorlägen.
Die Tester hatten - wie in der Lebensmittelkontrolle üblich - eine sogenannte Mischprobe aus Schale und Fruchtfleisch der Mandarinen untersucht. Mit dieser Art des Tests soll laut Heimberg sichergestellt werden, dass Zitrusfrüchte auch dann nicht bedenklich sind, wenn Teile der Schale mitgegessen werden. Es lasse sich bei dieser Methode aber nicht sagen, wie viel der gefundenen Pestizide tatsächlich im Fruchtfleisch waren. (dpa)
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