„Dieheimischen Fruchtsaft-Hersteller konnten 2014 insgesamt 400 Mio. Liter Apfelsaft keltern, das entspricht einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zu 2013“, so Geschäftsführer Klaus Heitlinger. Diesem Ergebnis vorangegangen ist ein sehr ungewöhnliches Apfeljahr mit einer
Ernteschätzung im Frühsommer, die auf die beste Streuobsternte der vergangenen sechs Jahre schließen ließ.
Es folgte ein August mit viel Regen, mit dem sich eine noch größere
Apfelernte abzuzeichnen schien. Zeitgleich wurde das russische Importverbot für EU-Äpfel erlassen, so dass jede Ausfuhr gestoppt war. Zu befürchen war also eine übergroße Ernte mit einem eingeschränkten Absatzmarkt.
Verarbeitungsmenge auf normalem Niveau
Die für 2014 prognostizierten Verarbeitungsmengen blieben im Laufe der Keltersaison jedoch stark hinter den Erwartungen zurück. Da die Mostobstpreise in diesem Jahr aufgrund der sich abzeichnenden Mengen eher niedrig lagen, brachten viele Streuobstwiesen-Besitzer ihr Obst nicht zu den Kelt ereien.
Auch aus dem Tafelobstbereich, in dem aus der Sortierung für den Frischmarkt herausfallende Größen normalerweise für die Fruchtsaftproduktion anfallen, wurde aufgrund der niedrigen Preise weitaus weniger Ware angeliefert. Mit 600.000 Tonnen lag die Verarbeitungsmenge für die heimische Fruchtsaft- Industrie damit eher im mittleren Bereich und wurde hier größtenteils zu Apfel-Direktsaft verarbeitet.
In den Nachbarländern Polen und Italien wurde die überdurchschnittliche Apfelernte größtenteils zu Konzentrat verarbeitet, das derzeit vor allem in die USA exportiert wird. Dies trägt zu einer wesentlichen Entlastung der Märkte bei, verloren geglaubte Märkte konnten wieder erobert werden. Überdurchschnittlich große Äpfel Eine Besonderheit in 2014 war die überdurchschnittliche Größe der Äpfel. Bedingt durch die starken Regenfälle, vor allem im August, wuchs der Durchmesser der Äpfel an, gleichzeitig kam es zu einem gewissen Verdünnungseffekt bei Zucker- und Säurewerten, so dass die Äpfel sowohl weniger Süße, als auch weniger Säure aufweisen. (VdF)