Damit können auf Antrag der einzelnen EU-Mitgliedstaaten die am stärksten benachteiligten Personen in dem betreffenden Land unterstützt werden. Diese Möglichkeit hat die
EU-Kommission vergangene Woche geschaffen.
Der
DBV fordert die Bundesregierung sowie die EU-Kommission auf, diese Hilfe auch in Deutschland zeitnah umzusetzen.
Derzeit befinden sich noch mehr als 350.000 Tonnen
Milchpulver in öffentlichen Lägern, die in der zweijährigen
Milchkrise eingelagert wurden. Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, begrüßte die Entscheidung: „Die EU-Kommission will mit der sehr sinnvollen Verwendung landwirtschaftlicher Produkte Bedürftigen helfen und die jetzige
Marktlage nutzen, die Interventionsbestände mit Blick auf zukünftige Preistäler möglichst zügig abzubauen. Ein wichtiges Signal für uns Milchbauern. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
So könne nicht nur der auf dem
Milchmarkt lastende große Bestand an
Magermilchpulver schneller reduziert, sondern auch der Hilfsfonds gestärkt werden.
In den vergangenen Monaten ist es der EU-Kommission nicht gelungen, über die laufenden Ausschreibungsverfahren bedeutende Mengen an Magermilchpulver auf den Markt zu bringen. „Die
Lagerbestände müssen unter Berücksichtigung der aktuellen
Erzeugerpreise für uns Milchbauern abgebaut werden,“ hob Schmal hervor.
Derzeit könne an den Warenterminbörsen ein Erzeugerpreis von mehr als 39 Ct/kg für die kommenden 12 Monate abgesichert werden, was deutlich über dem
Schnitt der Erzeugerpreise der vergangenen zehn Jahre liegt.
In der Vergangenheit hat die Europäische Union auch weitere Instrumente zum Absatz von Magermilchpulver aus der
Intervention erfolgreich angewendet, um den Marktdruck zu verringern. Eine Prüfung der Reaktivierung solcher Instrumente, zum Beispiel für die Verfütterung, kann aus Sicht des DBV vorgenommen werden, wenn die Bestände an Magermilchpulver trotz der laufenden Aktivitäten der EU-Kommission nicht bedeutend verringert werden können.