National wie international geraten die Milchpulverpreise unter Druck. (c) proplanta
Das liegt weniger an einem überreichlichen Angebot, sondern an der derzeit verhaltenen Nachfrage. Bei der Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag (19.3.) fiel der durchschnittliche Verkaufspreis von Vollmilchpulver gegenüber der Handelsrunde von Anfang März um 4,2% auf 2.886 Euro/ t; seit Anfang Februar ist ein Minus von 9,2% zu verzeichnen.
Bei Magermilchpulver erlösten die Anbieter im Schnitt aller Kontrakte 2.311 Euro/ t; das waren 4,8% weniger als bei der Auktion vor zwei Wochen und 9,7% weniger als Mitte Februar. Die GDT-Preise beider Milchpulverarten sind damit wieder unter das Vorjahresniveau gerutscht. Analysten zufolge trägt die geringe Nachfrage in China zum aktuellen Preisdämpfer bei. Kaufte China früher rund die Hälfte des an der GDT angebotenen Vollmilchpulvers, lag der Anteil zuletzt mit 30% so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Zurückhaltende Pulvernachfrage
In Deutschland verlaufen laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) die Geschäfte mit Magermilchpulver aktuell recht ruhig. Die Käufer verhalten sich abwartend, und die Verkäufer haben aufgrund der niedrigen Produktion seit Jahresbeginn keinen Abgabedruck. Der Absatz am Weltmarkt wird als recht schwach beschrieben, was auch am laufenden Ramadan liegt.
Laut Erhebung der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten gaben bei Neuabschlüssen die Verkaufspreise von Magermilchpulver in Lebensmittelqualität gegenüber der Vorwoche zuletzt um rund 5 Cent auf 2,35 Euro/kg bis 2,52 Euro/kg nach. Bei der Futtermittelware fiel der Abschlag mit 6 Cent im Spannenmittel auf 2,15 Euro/t bis 2,20 Euro/t noch etwas größer aus.
Die Verkaufspreise von Vollmilchpulver konnten sich in den vergangenen Wochen noch halten, gaben in der Berichtswoche aber um knapp 5 Cent auf 3,55/kg bis 3,60 Euro/kg nach. Bei Süßmolkenpulver verlor die Futtermittelware 1 Cent auf 0,67 Euro/kg bis 0,69 Euro/kg.
Abschlag für Blockbutter
Im vergangenen Jahr gehörte Butter laut Marktbeobachtern im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) mit einem Absatzplus von 3,7% auf 240.500 Tonnen zu den gut gefragten Produkten. Auch im laufenden Ostergeschäft geht das Fetterzeugnis sehr gut über den Ladentisch.
Die amtliche Notierung in Kempten blieb am Mittwoch (20.3.) wegen laufender Lieferkontrakte aber unverändert. Das galt allerdings nicht für Blockbutter mit einem Notierungsabschlag von 20 Cent auf 5,60 Euro/kg bis 5,70 Euro/kg. Hier übten die Käufer Zurückhaltung.
Das Preisniveau für Blockbutter ist vergleichsweise hoch und liegt auch nach dem Notierungsabschlag noch 19% über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. An der GDT ist Butter im langfristigen Vergleich ebenfalls teuer; sie hat ihren preislichen Jahreshöhepunkt aber mittlerweile überschritten und wurde bei der jüngsten Auktion mit einem Abschlag von 1,4% auf 5.883 Euro/t gehandelt. Die amtlichen Notierungen für Hart- und Schnittkäse in Deutschland blieben zuletzt auf einem weitgehend ausgeglichenen Markt stabil.