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09.07.2018 | 00:13 | Strukturwandel 

Zahl der Baumobstbetriebe seit 2007 spürbar gesunken

Wiesbande - Der Strukturwandel in der deutschen Landwirtschaft ist auch beim Anbau von Baumobst deutlich zu spüren.

Beliebtester Apfel
(c) proplanta
Wie aus der Baumobstanbauerhebung 2017 hervorgeht, die das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich veröffentlicht hat, nahm die Zahl der Betriebe in den vergangenen zehn Jahren kräftig ab, während die Baumobstanbaufläche dagegen spürbar angestiegen ist. Konkret sank die Zahl der Produzenten von 2007 bis 2017 um 17,5 % auf 7.167. Diese Entwicklung gilt unter Einbezug der 2012 neu eingeführten Ermessungsgrenzen. Im Jahr 2002 waren noch 10 228 Baumobstbauern gezählt worden.

Das gewerblich mit Obstbäumen bestellte Areal vergrößerte sich in den Jahren bis 2017 aber um 6,5 % auf zuletzt 49.934 ha. Entfielen 2007 im Schnitt 5,4 ha auf jeden der Baumobstbauern, waren es im vergangenen Jahr 7,0 ha. Dabei verfügten zuletzt 8 % der größten Baumobstbetriebe - jene mit 20 ha und mehr Bewirtschaftungsfläche - zusammen über fast 50 % des gesamten Areals, während rund 47 % der Betriebe insgesamt nur 7 % der Baumobstflächen auf sich vereinigten.

Dominiert wird der Baumobstanbau in Deutschland nach wie vor von der Apfelproduktion. Die betreffende Fläche wuchs von 2007 bis 2017 insgesamt um 7,0 % auf knapp 34.000 ha; ihrAnteil nahm um 2 Prozentpunkte auf 68 % zu. Der Grund für diese Dominanz besteht nach Einschätzung von Destatis in der großen Sorten- und Geschmacksvielfalt sowie den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten dieser Obstart.

Auf dem zweiten Platz rangieren Pflaumen beziehungsweise Zwetschgen. Sie wurden 2017 auf 4.089 ha angebaut; das waren 7,3 % weniger als 2007. Ihr Anteil an der Gesamtfläche sank um 1 Prozentpunkt auf 8 %.

Die Anbaufläche an ökologisch erzeugtem Baumobst belief sich 2017 auf 7.514 ha oder 15 % des Gesamtareals; davon nahmen allein Äpfel 6.092 ha oder 81 % ein.

Niedersachsen bei der Fläche auf Platz zwei

Im Hinblick auf die einzelnen Bundesländer waren teils deutliche Einbrüche bei den Betriebszahlen festzustellen. Bei den Flächen fand gleichzeitig eine Verschiebung statt. In Baden-Württemberg, dem Bundesland mit den mit Abstand meisten Baumobsterzeugern, beobachtete Destatis einen Rückgang der Betriebe um 12,5 % auf 4.003.

An Baumobstwiesen wurden hier zuletzt 18.310 ha verzeichnet; das war gut ein Viertel mehr als 2007. Die bayerischen Baumobstbetriebe verringerten sich indes um fast ein Drittel auf 957. Bei der Fläche kam es im Freistaat dennoch zu einer Ausweitung, nämlich um 5 % auf 2.824 ha. In Rheinland-Pfalz schloss fast die Hälfte der betreffenden Höfe mit Baumobstanbau, hier zählten die Statistiker zuletzt noch 555. Dort wurde auch eine Abnahme der betreffenden Fläche festgestellt, und zwar um 5 % auf 3.990 ha.

Für Niedersachsen meldete Destatis die Aufgabe von 21 % der Baumobstbetriebe, so dass 2017 noch 566 verblieben. Sie unterhielten aber 9 173 ha und damit 3 % mehr als 2007. Damit landete das Land hier auf dem zweiten Platz. Gut entwickelt hat sich der Baumobstanbau seit 2007 in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen. Auch wenn die Zahl der Baumobstbetriebe hier 2017 mit 44 bis 58 niedrig war, fiel die landesweite Baumobstfläche mit 1 930 ha bis 3.382 ha relativ groß aus. Ausschlaggebend dafür ist die vergleichsweise umfangreiche Fläche je Hof, die sich im Mittel auf jeweils rund 39 ha in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen sowie auf gut 58 ha in Sachsen belief.

Elstar besonders beliebt

Wie Destatis zur Apfelproduktion im Einzelnen feststellte, war die bedeutendste Sorte unter den Tafeläpfeln in Deutschland 2017 Elstar; diese wuchs allein auf 6.700 ha. Als weitere wichtige Sorten wurden Braeburn mit 2.800 ha, Gala mit 2.400 ha und Jonagold mit 2.300 ha registriert.

Unter den Birnen nahm die Sorte Conference bundesweit mit einer Gesamtfläche von 390 ha den ersten Platz ein, gefolgt von Alexander Lukas mit 360 ha und Williams Christbirne mit 240 ha. Weiterhin eine nur untergeordnete Rolle spielen im deutschen Baumobstanbau Aprikosen, Quitten, Pfirsiche und Walnüsse. Aprikosen und Pfirsiche fanden sich 2017 auf 230 ha beziehungsweise 110 ha. Mit Quitten wurde eine Anbaufläche von 90 ha bewirtschaftet. Bei Walnüssen belief sich die Fläche insgesamt auf 300 ha.

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Baumobstanbau in Deutschland
AgE
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