«Die
Ernteaussichten sind verhalten», sagte der Pflanzenbaureferent Frank Schiffner am Donnerstag. Insbesondere die Nachtfröste im März und April mit bis zu minus sechs Grad Celsius hätten den Pflanzen zugesetzt. Viele zeigen Frostrisse.
Hinzu komme die extreme Trockenheit im April, gepaart mit viel Sonne und kräftigem Wind. «Der Raps ist in seinem Wachstum stagniert», sagte Schiffner. Die Pflanzen seien teilweise nur kniehoch.
Auch
Schädlinge machen der Ölfrucht zu schaffen, etwa der Erdfloh. Er war durch das Beizen des Saatgutes bekämpft worden, was seit 2015 verboten ist. Wegen der relativ niedrigen Temperaturen gebe es aber bisher keinen weiteren großen
Schädlingsbefall, hieß es.
In Mecklenburg-Vorpommern wächst in diesem Jahr auf 173.000 Hektar Winterraps, auf 5.000 Hektar mehr als 2019. Im Vergleich zu den Jahren zuvor ist die Anbaufläche jedoch deutlich zurückgegangen. Zwischen 2014 bis 2019 waren noch durchschnittlich 215.000 Hektar angebaut worden. Die Ursache sieht Schiffner im Verbot der Rapsbeize, den Dürrejahren sowie den Ertragseinbußen durch Schädlinge.
2019 haben die Landwirte im Land knapp 36 Dezitonnen
Winterraps je Hektar geerntet. 2018 und 2017 waren es nur 29,3 und 29,7 Dezitonnen. 2014 und 2015 waren es hingegen mehr als 40 Dezitonnen je Hektar.