Laut einer Prognose gehe man von 35.800 Hektar
Winterraps aus, sagte Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbands, am Donnerstag im nordhessischen Wolfhagen. Im vergangenen Jahr waren es 27.500 Hektar - das entspricht rund 39.000 Fußballfeldern. Von den Spitzenwerten im Jahr 2010 mit 66.800 Hektar ist man aber weit entfernt.
Gründe für den langjährigen Rückgang waren laut Schmal Trockenheit, das Verbot wirksamer Pflanzenschutzmittel und sinkende Preise. Der Rückgang sei sehr bedauerlich. «Denn der Raps ist eine wertvolle Kulturpflanze», erklärte der Bauernpräsident. Er schütze unter anderem den Boden vor Erosion und werde zur Produktion von Tierfutter, Speiseöl und Biokraftstoff genutzt. Letzteres wird dem Raps gerade in der Corona-Krise zum Verhängnis: Da der Rapsölanteil zwei Drittel der
Wertschöpfung der Rapssaat ausmache, seien die Preise von 400 Euro pro Tonne auf 340 durch den Absturz der Erdölpreise an den Börsen gesunken.
Zudem macht auch in diesem Jahr das Wetter dem Raps zu schaffen. «Wie alle Kulturpflanzen hat auch der Raps unter der extremen Trockenheit der letzten Wochen gelitten.» Nachdem es im April kaum regnete, ruhten jetzt alle Hoffnungen auf dem Mai.