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12.05.2022 | 12:23 | Futtermittelherstellung  

Einsatz von Ölschroten im Mischfutter rückläufig

Berlin - Die Verwendung von Ölschroten aus Raps und Sojabohnen zur Futtermittelherstellung ist in den vergangenen fünf Jahren gesunken.

Futtermittelherstellung
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(c) UFOP
Der Einsatz von Ölschroten im Mischfutter ist in den vergangenen fünf Jahren stetig zurückgegangen. In den ersten neun Monaten des Wirtschaftsjahres 2017/18 wurden 4,62 Mio. t verwendet, 2021/22 waren es mit 4,11 Mio. t rund 11 % weniger.

Die Verarbeitung von Sojaschrot nahm binnen fünf Jahren um gut 9 % auf ca. 1,78 Mio. t ab. Gleiches gilt für den Einsatz von Rapsschrot, der ebenfalls um gut 9 % auf 1,85 Mio. t reduziert wurde. Die Anteile der Schrote an der Gesamtverarbeitung verschieben sich indes nur marginal. Während der Anteil von Sojaschrot in den vergangenen vier Jahren von auf 42 auf 43 % zulegte, nahm der von Rapsschrot von 44 auf 45 % zu.

Nach Angaben der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (mbH) ist der größte Teil des in der Futtermittelherstellung verarbeiteten Sojaschrotes gentechnisch verändert und wird aus Drittstaaten, insbesondere aus Argentinien, den USA oder Brasilien importiert. Dieses wird hauptsächlich in der Geflügel- und Schweinefütterung eingesetzt.

Gründe für die Nachfrageentwicklung nach gentechnikfreiem Rapsschrot ist die von Molkereien eingeführte „ohne Gentechnik“-Kennzeichnung der Milchprodukte und das Preis- Leistungs-Verhältnis des Futterwertes von Rapsschrot bei Einsatz bei Wiederkäuern.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) verweist auf die langjährigen und erfolgreich vom Verband geförderten Projekte zur Einsatzoptimierung von heimischem Rapsschrot in der Milchviehfütterung, aber auch bei Schwein und Geflügel. Diese seien die Grundlage der 10 + 10-Strategie der Förderunion, mit der die Versorgung mit pflanzlichem Protein für die Tierfütterung aus heimischem Anbau verbessert werden soll. Zukünftig soll dieses Protein auch verstärkt in der Humanernährung eingesetzt werden.

Ziel der Strategie sei es auch, jetzt beschleunigt das Anbaupotenzial der Körnerleguminosen zur Erweiterung der Fruchtfolgesysteme mit den positiven Effekten für Biodiversität, Bodenqualität und den hiermit verbundenen Wertschöpfungspotenzialen in einem auf Resilienz ausgerichteten Ackerbau auszuschöpfen.

Die UFOP fordert, dass die Ackerbaustrategie des Bundeslandwirtschaftsministerium und die hierfür inzwischen gewonnenen Leitbetriebe diesen Fruchtfolgeansatz als Demonstration für die Praxis und Öffentlichkeit berücksichtigen müssten.

Die Eiweißpflanzenstrategie werde hierdurch grundsätzlich in der Öffentlichkeit sichtbarer, auch im Sinne der hierdurch erbrachten Ökosystemleistungen, die in einer Studie der Universität Hohenheim im vergangenen Jahr besonders hervorgehoben wurden. Diese Ökosystemleistungen werden auch Thema des UFOP-Perspektivforums 2022 sein, das in Kooperation mit der Fachhochschule Südwestfalen am 22. September 2022 in Soest stattfinden wird.
UFOP
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