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22.08.2013 | 16:20
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Maisanbau: Reife, Sortentyp und Sortenwahl nach Index

Maisreife
(c) proplanta
Aus den vorangegangenen Ausführungen ist klar geworden, dass im standort- und  umweltgerechten Maisanbau für alle Nutzungsrichtungen ausschließlich Sorten mit einem hohen SRI von mindestens 2,6 vom Typ „stay green“ bedeutungsvoll sind. Diese Sorten weisen eine hohe Standorteignung auf, das Grundverständnis der standortgerechten Sortenwahl, dass über Jahre hinweg die  genetisch fixierten Eigenschaften der Sorten vom Anbauer nutzbar sind.

Bei dem derzeitig gültigen Reifesystem der nutzungsspezifischen Klassifikation ist der Maisbestand weder optimal zu führen, noch kann die Wiederholbarkeit der standortspezifischen Sortenleistung ausgewiesen und garantiert werden. Um eine Brücke mit dem DRA-System zu schlagen, können zum Erntezeitpunkt nach den folgenden Formeln das Reifeverhältnis sowie der Reifestatus von Korn und Restpflanze bestimmt und einer kritischen Analyse unterzogen werden. Damit kann noch während der Vegetation auf den Verlauf von Qualität und Ertrag mit allen Möglichkeiten auch der Charakteristika von Sortentyp, Standorteignung, Umwelt- und Produktionsbedingungen Einfluss genommen werden, auch wenn der SRI nicht direkt vom Anbauer bestimmt wird:

Silomais-Reifeindex (SRI) = 2,957678 - 0,041133*TM-Gehalt der Gesamtpflanze ( 32 %) + 0,025257*Stärkegehalt ( 35 %) = 2,53

TM-Gehalt der Restpflanze (%) = 9,528871 + 0,728507* TM-Gehalt der Gesamtpflanze (32 %) – 0,270415* Stärkegehalt (35 %) = 23,4 %

Der TM-Gehalt im Korn (%) kann durch Multiplikation des SRI mit dem TM-Gehalt der Restpflanze auf dem Rechenweg praktisch ermittelt werden.

Fazit:



1. Mit dem DRA-System kann wirkungsvoll Einfluss auf eine effiziente, standortgerechte  Produktion aller Nutzungsrichtungen im Maisanbau bei nachhaltiger Intensivierung mittels phänologischem Reife-, Anbau- und Umweltindikator, dem Silomais-Reifeindex (SRI), genommen werden.

2. Er ist in der Lage, die Erntereife, Reproduzierbarkeit der Sortenleistung, den Sortentyp, die Standorteignung, die Produktionsbedingungen und den vielfältigen Einfluss der Umwelt zu charakterisieren sowie zu quantifizieren.

3. Der Anbau und Fütterungseinsatz von extrem umweltstabilen Maissorten ermöglicht, eine Maximierung der Grundfutteraufnahme bei Wiederkäuern bei gleichzeitiger Einsparung von Kraftfutter, Verbesserung der Strukturwirksamkeit, des Futterwertes und der Stärkeverdauung im Dünndarm sowie der Tiergesundheit.

4. Produktion und Ökologie bilden eine untrennbare Einheit beim Anbau von umweltstabilen Sorten, die bei der Ernte einen SRI von 2,8 erreichen. Durch die Einheit von Silomaisreife und Sortenwahl mittels SRI gewinnt das DRA-System an Eigendynamik, indem beim weiteren Anbau nur Sorten in Frage kommen, die umweltstabil sind und ihre Sorteneigenschaften über Jahre auch reproduzieren können.

Quelle: Dr. Reinhard Amler

> siehe auch: Maisernte nach Index: SRI ein Wegweiser durchs Maislabyrinth
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Kommentare 
Weber schrieb am 27.07.2016 08:31 Uhrzustimmen(1730) widersprechen(10)
Exakte und hervorragende Darstellung des Sachverhaltes.
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