Bevorzugt sind sporenabtötende und regenbeständige Kontaktmittel bzw. bei erhöhter Infektionsgefahr Tankmischungen mit einem teilsystemischem Präparat einzusetzen. Ca. 8 - 10 Tage vor der Krautbeseitigung wird zum Schutz der gebildeten Tochterknollen im Boden vor Infektionen die Abschlussspritzung mit einem sporenabtötenden Mittel (z. B. Shirlan, Ranman, Electis) gegen die
Krautfäule empfohlen.
Eine Krautabtötung sollte dann erfolgen, wenn die physiologische Reife der Kartoffel erreicht ist oder wenn Sortierung und Stärkegehalt die gewünschten Werte erreicht haben. Sie ist eine wichtige Maßnahme vor der Ernte, die den Marktwareertrag, die Qualität und die Lagerfähigkeit entscheidend beeinflussen kann. Ziel ist eine gleichmäßige Ausreife der Knollen bei der Ernte damit die Beschädigungsempfindlichkeit der Ernteknollen gesenkt und die Möglichkeit von Lagerfäulen vermindert wird. Hinzu kommt im Rahmen des Pflanzkartoffelanbaus bekanntlich die gezielte Verhinderung von Virusinfektionen der neu gebildeten Pflanzknollen.
Bei üppigen Beständen ist die Kombination aus mechanischem Krautschlagen (Schlegeln) und nachfolgender Spritzung bzw. eine Splitting-Behandlung von Vorteil. Zwischen Krautabtötung und Ernte sollten ca. drei Wochen liegen.
Zur chemischen Krautabtötung stehen vier Kontaktherbizide zur Verfügung. Reglone, Shark und Quickdown können in allen Verwertungsrichtungen des Erntegutes eingesetzt werden, während Basta keine Zulassung für Pflanzkartoffelbestände hat. Shark und Quickdown entfalten ihre Wirksamkeit hauptsächlich über den Stängel. Deshalb ist bei deren Anwendung der vorhergehende Einsatz einer mechanischen (schlegeln) oder chemischen Behandlung zu empfehlen, um das Blattdach zu öffnen und das Mittel erfolgreich am Stängel zu platzieren. Zur Wirkungsoptimierung wird Quickdown zusammen mit dem Additiv Toil - einem speziellen Benetzungsmittel auf Rapsölbasis - ausgebracht.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen