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30.04.2011 | 07:26 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenschutz

Dresden - Seit der 17. Kalenderwoche befinden sich die weit entwickelten Winterrapsbestände verbreitet im Stadium beginnende Blüte (BBCH 61/63).

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Bei Eintritt der für die nächsten Tage prognostizierten wechselhaften feuchten Witterung ist von günstigen Infektionsbedingungen für Sclerotinia auszugehen. Es wurden örtlich erste Funde von Apothezien in den Beständen beobachtet. Zum Apothezienauftreten werden schlagspezifische Kontrollen empfohlen. Dabei sollten auch die Weizenbestände auf Vorjahresrapsschlägen mit einbezogen werden. Die Vollblüte ist der optimale Termin für die Blütenbehandlung gegen Sclerotinia. Der Zeitpunkt ist erreicht, wenn 50 % der Blüten am Haupttrieb geöffnet sind und erste Blütenblätter abfallen. Um zu entscheiden, wann der optimale Termin für die Maßnahme in der Rapsblüte ist, sollte die SkleroPro-Prognose im Internet unter www.isip.de genutzt werden.

Auch für viele Getreidekrankheiten herrschen bei anhaltend wechselhaft feuchter Witterung günstige Infektionsbedingungen (Septoria tritici, Rhynchosporium, Netzflecken). Beobachten Sie kontinuierlich Ihre Bestände. In der Wintergerste sind standort- und sortenspezifisch Mehltau, Zwergrost, Rhynchosporium und Netzflecken vorhanden. Der optimale Behandlungszeitraum bei Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes ist ab BBCH-Stadium 37 - 49 (alle Blätter vorhanden) erreicht. Für die Einmalbehandlung im Stadium BBCH 37 bis 49 eignen sich Strobilurin- und Carboxamidpräparate sehr gut. In weniger anfälligen Sorten, bei geringerem Krankheitsauftreten und ertragsschwächeren Standorten ist eine Reduzierung der Aufwandmenge auf 70 bis 80 % möglich oder es ist preisgünstigeren Azolen der Vorrang zu geben. In Gebieten, wo im Vorjahr Ramularia eine Rolle spielte, sollte die Mittelwahl entsprechend ausgerichtet werden.

Nach dem Auflaufen der Leguminosenbestände sollten die Bestände auf Blattrandkäferbefall unbedingt kontrolliert werden. Ein Befall ist durch den typischen Buchtenfraß der Käfer an den Blatträndern problemlos zu erkennen. Eine Bekämpfung ist bis zum 6-Blattstadium sinnvoll. Der Bekämpfungsrichtwert ist erreicht, wenn 50 % der Pflanzen (bis BBCH 16) Fraßsymptome aufweisen. Eingesetzt werden können Karate mit Zeon Technologie, Shock Down, oder Trafo WG (bei Erbsen jedoch nur zur Saatguterzeugung). In den Ackerbohnen und Futtererbsen kann Talstar 8 SC im Rahmen der Aufbrauchfrist bis 30.05.2011 noch eingesetzt werden.

Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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