Die in Kürze anstehende Entscheidung zur Wachstumsreglermaßnahme ist in jedem Fall schlagspezifisch in Abhängigkeit von der Pflanzenentwicklung, Wüchsigkeit und Befallssituation mit
Phoma lingam zu treffen. Es steht eine ganze Reihe von Kombinationspräparaten für den Einsatz im Frühjahr zur Verfügung, die neben der wuchsregulierenden auch eine fungizide Wirkung aufweisen. Die stärksten Einkürzungseffekte lassen sich mit Carax, Toprex und Caramba erzielen.
Der vergangene Herbst war durch einen erhöhten Phomabefall auf den Rapsblättern gekennzeichnet. Vereinzelt weisen Bestände nun einen deutlichen Befall durch Phoma am Wurzelhals auf. Auf solchen Fläche sind geschwächte, violett verfärbte Pflanzen zu finden. In diesen Fällen ist der rechtzeitige Einsatz eines Präparates mit einer stärkeren fungiziden Leistung wie z.B. Efilor oder Tilmor anzuraten. Neben der guten Phomawirkung ist auch eine Nebenwirkung auf
Botrytis cinerea zu erwarten.
Erst mit Einsetzen sonniger Witterung ab Mitte März war stärkerer Zuflug von Großem Rapsstängelrüssler und Geflecktem Kohltriebrüssler zu verzeichnen. Da die Befallssituation regional sehr unterschiedlich ist - selbst von Schlag zu Schlag innerhalb eines Betriebes - sind vor dem Einsatz von Insektiziden Kontrollen durchzuführen. Bekämpfungsmaßnahmen nach Überschreiten der Richtwerte von > 5 Rapsstängelrüssler bzw. > 15 Kohltriebrüssler/Gelbschale in 3 Tagen werden empfohlen.
GetreideIm Wintergetreide waren in diesem Jahr keine Ausfälle durch Typhula bzw. Schneeschimmelzu beobachten. Bis auf die Spätsaaten Winterweizen haben die meisten Bestände das Bestockungsende erreicht. Die
Wintergerste beginnt mit dem Schossen und zeichnet sich zumeist durch sehr dichte Bestände und stärkerem Mehltaubefall aus.
Echter
Mehltau dominiert derzeit in allen Getreidearten, im Winterweizen teilweise auch Septoria tritici und in Wintergerste die Netzfleckenkrankheit. In bekannt anfälligen Sorten sind in Triticale und Weizen einzelne Gelbrostpusteln in Folge von Infektionen während des milden Winters zu finden. Von einem erhöhten Ausgangspotenzial pilzlicher Schaderreger in diesem Frühjahr ist auszugehen. Die Getreideflächen sind ab der Schossphase intensiv zu kontrollieren, um die Befallssituation rechtzeitig zu erfassen und kurzfristig mit fungiziden Maßnahmen reagieren zu können.
FeldmäuseIm Herbst des Vorjahres konnte sich ein starker Feldmausbesatz entwickeln und bisherist von keinem Zusammenbruch der Populationsdichte auszugehen. Jetzt steht nur noch ein begrenzterZeitraum für eine Bekämpfung der
Feldmäuse zur Verfügung. Zum einen wird mit Entwicklung der Winterkulturen die frische Grünmasse der Pflanzen immer attraktiver für die Feldmäuse und die Ködermittel werden nicht mehr angenommen. Zum anderen erschwert daseinsetzende Längenwachstum der Kulturen das Auffinden aktiver Baue und das Auslegen der Feldmausköder mit der Legeflinte. Bei festgestelltem Befall sind deshalb Bekämpfungsmaßnahmen umgehend durchzuführen.
Quelle: Katrin Gößner / TLL