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29.04.2023 | 14:06 | Gartenbaubranche 

Gärtnereien leiden unter hohen Energiekosten und niedriger Kauflaune

Erfurt - Wegen vergleichsweise kalten Wetters sind in Thüringen zuletzt wenig Pflanzen und Blumen über die Theke gegangen.

Gartenbau
Dauerhaft warme Temperaturen ließen zuletzt auf sich warten. Das macht sich auch auf unterschiedliche Weise bei Thüringens Gärtnereien bemerkbar. Auch für die Kunden hat das Folgen. (c) proplanta
«Im Moment ist das Kaufverhalten sehr zurückhaltend, weil die Temperaturen noch kühl sind», sagte Joachim Lissner, Geschäftsführer Landesverband Gartenbau Thüringen, auf dpa-Anfrage. Allerdings sei es klug, wenn die Kunden abwarteten, bis die Gefahr für Nachtfrost vorüber sei. «Weil sonst unter Umständen die Pflanzen erfrieren.»

Derweil seien die Gartenbaubetriebe in den kommenden Wochen auf ordentliche Umsätze angewiesen, betonte Lissner. «Die Gärtner leiden auch unter den hohen Energiekosten und gerade in den vergangenen Wochen musste in den Gewächshäusern noch kräftig geheizt werden, damit Beet- und Balkonpflanzen wachsen und blühen.»

Auch die Kunden müssten sich daher auf moderat höhere Preise einstellen. «Es geht nicht anders, man muss die Produktionskosten umlegen. Die Betriebe brauchen die Einnahmen.» Da aber auch die Kunden durch die Inflation über weniger Kaufkraft verfügten, sei es ein Balanceakt, die Preise so anzusetzen, dass sie nicht komplett vom Kauf abschreckten.

Für viele Betriebe sei diese Saison entscheidend, um die weitere Existenz zu sichern, so Lissner. Viele hätten zum Energiesparen bereits ihr Sortiment entschlackt, oder umgestellt. «Da geht es darum, den einen oder anderen Quadratmeter im Gewächshaus nicht beheizen zu müssen.»

Eine Hoffnung der Branche sei, dass der «Corona-Trend», sich verstärkt das Zuhause inklusive Balkon und Garten schön zu machen, weiter anhält. Zudem könnte es für Kunden künftig günstiger sein, selbst Tomaten, Gurken und ähnliches Gemüse zu ziehen, sagte Lissner. Denn Spanien und andere Südländer kämpften mit Dürren, was sich auf den Preis von Gemüse von dort auswirken werde, schätzt Lissner.

Lissner schätzt die Zahl der hauptberuflichen Gartenbaubetriebe in Thüringen auf 140, davon seien etwa 90 im Verband Mitglieder.

Am Samstag können Interessierte sich auch direkt bei den Betrieben vor Ort ein Bild über deren Situation und Angebote machen. Beim Tag der offenen Gärtnereien sind in diesem Jahr über Thüringen verteilt rund 30 Unternehmen dabei, darunter Baumschulen, Obstbauern und Staudenzüchter.

Im vergangenen Jahr wurden in Thüringen nach Angaben des Landesamts für Statistik Blumen, Zierpflanzen, Gemüse und andere Gartenbauerzeugnisse auf rund 1.200 Hektar Ackerland angebaut.
dpa/th
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