Die Weinbauern rechnen schon jetzt mit einem Verlust von 15 Prozent der üblichen
Erntemenge, wie die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut am Freitag mitteilte. «20 Millimeter Niederschlag, das bringt auch den stärksten Rebstock zur Verzweiflung», sagte Geschäftsführer Hans Albrecht Zieger. Zum letzten Mal geregnet habe es in der Region am 16. April.
Dabei seien die vielen Sonnenstunden der vergangenen Wochen eigentlich optimal gewesen. Vor allem Trauben für Rotwein profitieren den Angaben zufolge davon. Bislang konnten sich die Rebstöcke dank tiefer Wurzeln auch noch problemlos mit genügend Wasser versorgen.
Diese Reserven seien aber jetzt erschöpft. Alles erreichbare Wasser werde in die Trauben gepumpt. «Das sieht man an den Blättern, die sich vom Sattgrün verabschieden und immer heller werden», so Zieger.
Manche
Winzer setzen deshalb
Bewässerungssysteme ein. Das sei jedoch aufwendig und teuer, sagte Zieger. Deshalb gibt es seinen Angaben zufolge nur auf 5 der 400 Hektar der
Genossenschaft eine solche direkte Wasserleitung bis zum Stock. Auf allen anderen Flächen ist Handarbeit gefragt. Einziger Vorteil der Trockenheit sei, dass auch
Schädlinge wie Mehltau-Pilze keine Chance hätten.
In der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut haben sich rund 400 Weinbauern zusammengeschlossen. Der Großteil der bewirtschafteten Fläche von rund 400 Hektar liegt in Sachsen-Anhalt, ein kleinerer in Thüringen. Die Winzervereinigung gibt es seit 1934.