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18.02.2021 | 00:04 | Spargelsaison 

Erntehelfer haben Spargelbauern ihr Kommen signalisiert

Beelitz - Die Beelitzer Spargelbauern schauen angesichts der Corona-Pandemie verhalten in die bevorstehende Saison.

Spargelernte 2021
In der dunklen Erde, geschützt noch von einer wärmenden Schneeschicht, ruhen die Spargelpflanzen und sammeln Kraft. Doch wie wird die Saison? Kommen trotz Corona genügen Spargelstecher aus Polen und Rumänien? Und wann gibt es das erste Gemüse? (c) proplanta
«Wir haben reichlich Anfragen aus Polen und Rumänien von Saisonarbeitskräften, die kommen wollen», sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, auf Anfrage. Das sei erst einmal gut. «Wenn alle anreisen, die es signalisiert haben, können wir zufrieden sein», sagte er.

Unklar sei in dem Zusammenhang aber, wie sich die Pandemie und die Virus-Varianten entwickelten. Möglicherweise würden sich dadurch neue Herausforderungen ergeben, sagte er.

Gehofft werde aber, dass die traditionelle Einreise per Auto in diesem Jahr wieder möglich sei. Im Vorjahr mussten die Helfer, weil der Landweg wegen der Corona-Ansteckungsgefahr versperrt war, in von den Betrieben gecharterten Flugzeugen auf dem Luftweg einreisen.

«Viele scheuten sich aber auch, unter den strengen Auflagen nach Deutschland zu kommen, wegen der Quarantäne-Anforderungen und der unterschiedlichen Informationen in ihren Heimatländern über die wirklichen Bedingungen am Arbeitsort», sagte Jakobs. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hatten mehrere Staaten ihre Grenzen geschlossen oder Quarantäne-Regelungen verhängt.

«Für jede Saisonarbeitskraft aus dem Ausland musste der Spargelbauer etwa 800 Euro Mehrkosten tragen» sagte er. Zusätzliche Ausgaben für die Anreise per Flugzeug fielen an. Außerdem wurden für die Unterbringung zusätzliche Wohncontainer oder Räume angemietet - zur Verringerung der Ansteckungsgefahr waren besondere Hygienestandards einzuhalten.

Im Vorjahr traten etwa 20 Prozent weniger Helfer als die erwarteten 6.000 bis 7.000 aus Polen und Rumänien wegen der besonderen Umstände der Corona-Krise ihre Arbeit auf den Brandenburger Spargelfeldern an.

«Unsere große Hoffnung ist, bald wieder Restaurants beliefern zu können», sagte Jakobs, dessen Familie einen Spargelhof in Beelitz führt. «Noch eine geschlossene Saison ist für uns nicht zu überstehen», sagte er. 2020 seien durch geschlossene Restaurants gewichtige Abnehmer für das Gemüse weggefallen.

Zudem konnte auf den Höfen keine Gastronomie angeboten werden, eine bedeutende Einnahmequelle für die Bauern. Einige verkauften bereits zubereiteten «Spargel to go» - aber das konnte die Einnahmeausfälle nicht wettmachen.

Aufgrund der derzeitigen Witterung rechnet Jakobs damit, dass im Februar auf den Spargelhöfen die ersten Arbeiten beginnen. Hauben über die Spargeldämme werden aufgestellt, um die Erde zu erwärmen und das Wachstum des Königsgemüses zu beschleunigen. «Ich muss aber Erwartungen dämpfen, dass es Ostern Spargel gibt», sagte er. Anfang April sei es dafür zu früh.

Mit rund 19.100 Tonnen ging die Spargelernte laut Landesamt für Statistik im Vorjahr im Vergleich zu 2019 um 17 Prozent zurück. Die Ertragsfläche war um rund sieben Prozent auf etwa 4.000 Hektar und damit auf Rekordgröße erweitert worden.
dpa/bb
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