Die Ernte von Ölsaaten und
Körnerleguminosen lag mit 432.000 Tonnen um 4% unter dem Vorjahresniveau, überstieg aber das Zehnjahresmittel um 3%. Bei Hackfrüchten dürfte die Produktion auf 3,01 Mio. Tonnen anwachsen, was 11% über dem Vorjahreswert, jedoch wegen der stark rückläufigen Flächen bei Zuckerrüben um 21% unter dem langjährigen Mittel läge.
Die lange
Trockenperiode im Frühjahr mit teils ungewöhnlich hohen Temperaturen ließ zunächst starke Ertragseinbußen bei Getreide vermuten. Ausreichend Niederschlag ab Mai führte jedoch zu einer Entschärfung der Situation und wirkte sich auch auf die übrigen Feldkulturen positiv aus. Die Nässe erschwerte aber vielerorts die Ernte und verursachte auch höhere Trocknungskosten für das Erntegut.
Überdurchschnittliche GetreideerträgeDie
Getreideernte (ohne Körnermais) belief sich auf 3,26 Mio. Tonnen und lag damit um 4% über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum langjährigen Mittel wurde ebenfalls ein deutliches Plus von 8% verzeichnet. Die
Weizenernte inkl. Dinkel bezifferte sich auf 1,66 Mio. Tonnen (+3% zu 2019), davon 92% Weichweizen.
Die Produktion von Dinkel legte dank starker Ausweitung der Anbaufläche und ausgezeichneter Hektarerträge im Vergleich zum Vorjahr um 34% auf 54.100 Tonnen zu, während die Hartweizenernte mit 79.300 Tonnen leicht unterdurchschnittlich war (-2% zu 2019). Bei Roggen gab es aufgrund hoher Ertragswerte einen Anstieg von 9% im Vergleich zum Vorjahr auf 219.200 Tonnen.
Ausnehmend gute Erträge wurden bei Körnermais (inkl. Saatmais) erzielt: Trotz des Rückgangs der Anbaufläche (-4%) wurde eine
Erntemenge von 2,41 Mio. Tonnen eingebracht, was 5% über dem Vorjahresniveau und 15% über dem Zehnjahresmittel liegt. Auch bei Gerste stieg die Produktion um 4% auf 869.900 und übertraf das Zehnjahresmittel um 10%, wobei es zu einer weiteren Flächenverschiebung von der Sommerkultur hin zur ertragsstärkeren Winterkultur kam.
Der Anteil von
Sommergerste sank auf unter ein Viertel der gesamten Anbaufläche von Gerste. Bei Triticale konnte dank eines sehr hohen Hektarertrags die Flächenreduktion von 6% kompensiert werden, wodurch die Produktion mit 330.200 Tonnen nahezu auf dem Vorjahresniveau blieb (+1%).
Produktionstief bei Raps; Ölkürbis legte stark zuDie Erntemenge von Körnerleguminosen und Ölsaaten belief sich auf 432.000 Tonnen (-4% zu 2019). Gegenüber dem Zehnjahresmittel wurde ein Produktionsplus von 3% verzeichnet, das vornehmlich auf den Anstieg der Anbaufläche zurückzuführen ist. Bei
Sojabohnen ging die Anbaufläche erstmals seit drei Jahren leicht zurück (-1%). Trotz überdurchschnittlicher Erträge lag die Produktion daher mit 202.500 Tonnen um 6% unter dem Vorjahreswert.
Raps und Rübsen hingegen erreichten auf abermals stark rückläufiger Fläche (-12% zu 2019) nur ein durchschnittliches Ertragsniveau und sanken dadurch auf ein Produktionstief von 100.300 Tonnen (-33% zum Zehnjahresmittel). Unterdurchschnittliche Erträge resultierten bei Sonnenblumen trotz eines starken Flächenplus von 11% in einer Erntemenge von nur 56.200 Tonnen (-12% zu 2019).
Ölkürbis verzeichnete aufgrund der massiven Flächenausweitung von 41%, hauptsächlich in Niederösterreich und der Steiermark, eine Erntemenge von 23.000 Tonnen (+40% zu 2019). Erstmals wurde somit mehr Ölkürbis als Raps angebaut. Auch die Anbaufläche von Mohn wurde deutlich erweitert und verzeichnete 2020 das höchste Flächenausmaß seit 2007. Zusammen mit der guten Ertragslage ergab sich ein Ernteplus von 20% gegenüber dem Vorjahr auf 2.700 Tonnen.
Weiterer Rückgang der Anbaufläche von Zuckerrüben; starker Anstieg der KartoffelernteBei Hackfrüchten kam es zu einer weiteren Flächenreduktion bei Zuckerrüben, dennoch wird voraussichtlich eine
Produktionsmenge von 3,01 Mio. Tonnen erzielt (+11% zu 2019). Bei Zuckerrüben dürfte trotz der um 6% verringerten Anbaufläche eine Ernte von 2,12 Mio. Tonnen erreicht werden (+8% zu 2019; -31% zum Zehnjahresdurchschnitt). Bei Kartoffeln wurde aufgrund der ausnehmend hohen Ertragswerte ein kräftiges Plus zum Vorjahr erzielt (+18%) und damit eine Produktionsmenge von 885.900 Tonnen eingebracht.
Aufgrund der Corona-Krise kam es jedoch zu Vermarktungsproblemen speziell bei Speiseindustriekartoffeln, während die Nachfrage bei
Speisekartoffeln für Privathaushalte hoch war. Zusätzlich führten auch Übergrößen und Drahtwurmbefall zu Absatzschwierigkeiten.