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18.06.2023 | 08:54 | Wasserversorgung 

Getreide braucht dringend Regen

Offenbach / Hannover - Der Regenmangel in den vergangenen Wochen hat in großen Teilen Deutschlands zu einer knappen Wasserversorgung des Bodens geführt.

Fehlende Niederschläge
(c) proplanta
Das zeigt der Bodenfeuchteviewer des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Demnach herrschte vielerorts am Donnerstag (15.6.) unter Winterweizen bis in eine Bodentiefe von 70 cm Trockenstress für die Pflanzen. Besonders betroffen waren der Nordosten Deutschlands sowie der Norden Bayerns.

Noch deutlich schlechter sah es beim Boden unter Gras in einer Tiefe von bis zu 20 cm aus. Hier diagnostizierte der DWD Trockenstress bis „extremen“ Trockenstress in allen Bundesländern. Dagegen war die Lage im Boden unter Mais noch relativ entspannt. Indes sei die Waldbrandgefahr in den westlichen Bundesländern sowie im Westen Thüringens hoch bis sehr hoch. Der Vorsitzende vom Ausschuss „Pflanze“ im Landvolk Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer, zeigte sich mit Blick auf die Wasserversorgung der Felder besorgt.

„Die klimatische Wetterbilanz, also Niederschlag minus Verdunstung, weist schon jetzt für ganz Niedersachsen ein Soll aus“, erklärte Meyer. Die Pflanzen brauchten nun vor allem Regen, damit sie wachsen könnten. „Einige Kulturen zeigen erste Trockenschäden. Die Wintergerste reift jetzt sehr schnell auf den schwachen Standorten ab“, berichtete der Fachmann. Wenn es erneut einen trockenen Sommer geben sollte, dann seien starke Einbußen bei der Getreideernte zu befürchten, so Meyer.

Experten des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wiesen darauf hin, dass die Wasserstände von Seen, Flüssen, Mooren und auch beim Grundwasser niedrig seien. Dies sei vor allem ein Ergebnis mehrerer Trockenjahre in Folge. Indes unterstützt Niedersachsens Landwirtschaftsministerium den Landesfeuerwehrverband aktuell mit bis zu 50.000 Euro für eine Aufklärungskampagne zur Vermeidung von Waldbränden.

Schleswig-Holsteins Agrarressort warnte derweil davor, Fahrzeuge über trockenem Gras abzustellen. Heiße Fahrzeugteile würden nämlich schnell zu einer Zündquelle. Der Waldexperte des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Sven Selbert, sprach sich für die Wiederherstellung strukturreicher Wälder mit kühlem Klima und grüner Vegetation als Alternative zu brandgefährdeten Kieferplantagen aus.
AgE
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