Mit -14 Mio. t fällt die Schätzung des
IGC ähnlich aus. Auch die EU-Getreidebilanz für 2011/12 zeigt sich eher knapp. Einer Produktion von 274,8 Mio. t steht ein geschätzter Verbrauch von rund 271,3 Mio. t gegenüber. Schon durch die Tatsache, dass die EU-Getreidebestände 2010/11 um 17 Mio. t auf 37,1 Mio. t geschrumpft sind, lassen in den kommenden Monaten einen spannenden
Getreidemarkt erwarten.
Befürchtungen, die EU könne bei einer noch schwächeren Ernte erstmals seit 2007/08 wieder zum Nettoimporteur bei Getreide werden, haben sich zwischenzeitlich zerschlagen. Vielmehr geht man heute davon aus, dass der Export (21,8 Mio. t) den Import (14,0 Mio. t) abermals übersteigen wird, was allerdings zu einer nochmaligen Verringerung der Endbestände in der EU führen wird.
Lag die Reichweite der EU-Bestände Ende Juni 2011 noch bei rechnerisch 50 Tagen (2008: 78 Tage; 2009: 71 Tage), so könnte der Wert bis Ende Juni 2012 auf 41 Tage zurückgehen. Eine solche Entwicklung dürfte nicht ohne Wirkung auf die
Getreidepreise sein.
Momentan ist allerdings europäisches Getreide am Weltmarkt gegenüber osteuropäischen und russischen Herkünften eher im Nachteil. Die deutsche
Getreideernte fällt in diesem Jahr mit 41,4 Mio. t Getreide, davon 4,5 Mio. t
Körnermais deutlich unterdurchschnittlich aus. Dies sind 9,4 % weniger als der 5-Jahres-Durchschnitt 2005/10 und 6,1 % weniger als 2010. Verglichen mit dem durchschnittlichen Binnenverbrauch von 41,5 Mio. t, zeigt sich, dass die deutsche Getreidebilanz 2011/12 im besten Fall ausgeglichen ist. Zu bemerken ist auch, dass der Binnenverbrauch 2010/11 bereits bei rund 43 Mio. t lag.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd