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15.10.2010 | 13:54 | Getreidemarkt 

Getreideexport trotzt schwachem Dollar

Bonn - Der Getreideexport in Drittländer läuft ungeachtet der anhaltenden Dollarschwäche weiter auf Hochtouren.

Getreideexport
Allein vom 6. bis 12. Oktober 2010 wurden in Deutschland Ausfuhrlizenzen für  100.636 Tonnen Weichweizen beantragt, das war gut ein Viertel mehr als im bisherigen Saisondurchschnitt. Insgesamt summiert sich das Lizenzvolumen in dieser Saison damit bereits auf knapp 1,2 Millionen Tonnen, das sind nur rund ein Fünftel weniger als im außergewöhnlich exportstarken Vorjahr. Der Export von Gerste verläuft sogar deutlich lebhafter als in der Saison 2009/10: In den ersten 15 Wochen dieses Wirtschaftsjahres wurden hierzulande bereits Ausfuhrlizenzen für 565.500 Tonnen Gerste beantragt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr - und dies trotz einer deutlich geringeren Ernte und eines schwachen Dollars. Immerhin erreichte die US-Währung mit 1,41 Euro zuletzt den niedrigsten Stand seit Januar dieses Jahres - ein Faktor, der die Wettbewerbsfähigeit von Waren aus der Eurozone erheblich beeinträchtigt. Allein der Währungseffekt verteuerte eine Tonne Brotweizen am Weltmarkt innerhalb von nur vier Monaten um rund 47 US-Dollar oder umgerechnet etwa 33 Euro.

Dass die Ausfuhr von Getreide dennoch ungewöhnlich flott verläuft, dürfte vor allem auf den Einbruch der Getreidelieferungen aus den Schwarzmeerländern zurückzuführen sein. Die dortigen Anbieter hatten beim Wettbewerb um das Geschäft mit Kunden in Nordafrika und dem Nahen Osten in den vergangenen Jahren oft die Nase vorn. Trockenheit und Hitze bewirkten in diesem Jahr vor allem in Russland, aber auch in der Ukraine und Kasachstan deutlich kleinere Ernten, die wiederum scharfe Exportrestriktionen nach sich zogen. Wie groß das Exportpotenzial der hiesigen Anbieter im verbleibenden Wirtschaftsjahr ausfällt, ist indes schwierig einzuschätzen. Denn hinter der weiteren Währungsentwicklung, aber auch hinter der Verfügbarkeit an qualitativ passender Ware stehen große Fragezeichen. Zumindest bei Gerste rechnen die Exporteure aber noch mit umfangreichen Anschlussgeschäften. (AMI)
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