(c) proplanta Diese Menge entspricht für Äpfel wie auch für Birnen den größeren Ernten der letzten Jahre, vergleichbar mit den Jahren 2007, 2009 oder 2011.
Die durchschnittlichen Mengen der letzten 10 Jahre werden bei den Äpfeln um 6 % und bei den Birnen um 9 % übertroffen. Im Vergleich zum unterdurchschnittlichen Vorjahr 2013 sind für 2014 15 % mehr Äpfel und 16 % mehr Birnen prognostiziert.
Früchte etwas größer als in den Vorjahren
Bei den Apfelkulturen ging die Anbaufläche gegenüber dem Vorjahr um 82.5 ha (2.1 %) auf 3910 ha zurück. Bei einzelnen Sorten sieht es wie folgt aus: Braeburn –3.4 ha, Gala –16.9 ha, Golden Delicious –20.2 ha, Jonagold –10.1 ha. Bei den Birnen steigt die Anbaufläche um 8.3 ha (1.1 %) auf 777 ha. Markanteste Veränderung ist hier Kaiser Alexander mit +8 ha. Die Flächen wurden allerdings noch nicht in allen Kantonen fertig aktualisiert.
Das warme und sonnige Frühjahr ermöglichte eine gute Blüte mit viel Fruchtansatz. Zum zweiten Mal in Folge war es 2014 an der Feuerbrand-Front ruhig. Trotz der erneuten Bewilligung durch das BLW waren keine Streptomycin-Einsätze nötig. Die Produzenten berichten, dass dieses Jahr außerordentlich viel Handarbeit für die Fruchtausdünnung nötig war.
Die Behangsdichten bei Äpfeln sind mit dem Wert 7.7 und bei den Birnen mit 6.5 im Mittel etwas höher als in den vergangenen drei Jahren. Gegenüber 2011 sind die Fruchtgrößen bei den Äpfeln noch 1–3 mm und bei den Birnen 2–3 mm kleiner, allerdings hatte damals die Vegetation einen deutlichen Vorsprung, während sie dieses Jahr im Durchschnitt liegt. Die Wachstumskurven entsprechen bisher fast der normalen Entwicklung. Im Wallis wurden die ersten Frühsorten bereits ab dem 21. Juli gepflückt.
Hohe Flächenerträge bei Golden Delicious, Braeburn und Gala
Für die ganze Schweiz berechnet das Modell einen durchschnittlichen Ertrag von 39 t/ha. Am höchsten sind die Flächenerträge am Genfersee mit 49.2 t/ha, gefolgt von der Ostschweiz mit 42.8 t/ha. Im Wallis werden durchschnittlich 36.1 t/ha und in den übrigen Gebieten 27.9 t/ha erwartet. Bei den Hauptsorten bringt Golden Delicious einen Durchschnittsertrag von 52.3 t/ha. Auch Braeburn (46.2 t/ha) und Gala (41.8 t/ha) bringen hohe Erträge. Die erfassten Clubsorten kommen auf Erträge von 25 bis 33 t/ha.
Die Birnenkulturen liefern im Mittel 32.3 t/ha, am meisten bei Conférence (37.9 t/ha) und am wenigsten bei Williams (27.3 t/ha). Gegenüber dem Vorjahr werden für alle Hauptsorten außer bei Williams höhere Mengen erwartet, besonders etwa bei Kaiser Alexander (+26 %), Braeburn (+21 %) und Golden Delicious (+19 %).
Gemeinsame Anstrengungen von Produzenten und Vermarkter
Das Produktzentrum Tafelkernobst legte am 14. August das Vermarktungskonzept und die Start-Richtpreise für die neue Kernobstsaison fest. Besonders in einem großen Erntejahr wie 2014 sind nur qualitativ sehr gute Früchte als Tafelobst abzuliefern.
Ein erheblicher Anteil von Früchten muss ausgeschieden und der Verarbeitung zugeführt werden. Das Produktzentrum Mostobst seinerseits wird am 27. August die Schätzung der Mostobstmengen besprechen und die Rahmenbedingungen für die neue Ernte (Übernahmemengen, Richtpreise, Rückbehalte) bestimmen. Die Kernobstproduzenten werden über alle Einzelheiten rechtzeitig und umfassend informiert.
Schon das unterdurchschnittliche Erntejahr 2013 zeigte erneut die Sättigungsgrenzen der inländischen Märkte auf, sind doch bis in den August hinein noch mehrere Sorten aus dem letzten Jahr verfügbar. Erst recht hoch sind dieses Jahr die Anforderungen an die Produzenten und an die Vermarkter, gemeinsam die nötigen Maßnahmen umzusetzen, damit auf allen Stufen gewinnbringende Preise möglich sind. Sicher ist: Auf frische Schweizer Äpfel und Birnen können sich alle bereits jetzt freuen. (swissfruit)
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