In ihrem Ende Februar veröffentlichten Bericht veranschlagen die Londoner Experten die EU-Anbaufläche auf 6,5 Mio. ha; das wären 0,3 Mio. ha oder 3,6 % weniger als im aktuellen Wirtschaftsjahr. Als Begründung für den Rückgang führen sie die niedrigen Preise zur Aussaat der schwarzen Ölfrucht im vergangenen Jahr an.
Außerdem erwartet der Getreiderat ein Minus beim durchschnittlichen Ertrag, nachdem hier in der vergangenen Saison ein Rekord erzielt worden war. In der Folge soll das Aufkommen an Rapssaat in der Gemeinschaft im Vergleich zu 2014/15 um 11,7 % auf 21,2 Mio. t sinken. Dem
IGC zufolge hat der milde Herbst das Pflanzenwachstum deutlich beschleunigt, so dass sich der Raps in den meisten Anbaugebieten der EU gut entwickelt hat. Bislang seien nur geringe Auswinterungen verzeichnet worden.
Allerdings dürften die Kulturen nach Einschätzung der Fachleute aktuell immer noch anfällig für Frostschäden sein. Darüber hinaus weisen sie auf Schädlingsbefall als Folge des Verbotes neonikotinoider Wirkstoffe zur Beizung von Saatgut hin, und zwar vor allem in Deutschland und im Vereinigten Königreich. So wird für die Bundesrepublik ein Produktionsrückgang um 19,3 % auf 5,0 Mio. t vorausgesagt, wodurch Deutschland seine Führungsposition unter den Rapserzeugern in der EU an Frankreich verlieren würde. Allerdings soll auch die Erzeugung in dem Nachbarland sinken, und zwar um 0,4 Mio t oder 7,6 % auf 5,1 Mio. t. (AgE)