Italien: Weinerzeugung soll spürbar schrumpfen

Demnach sollen die italienischen Winzer rund 43 Mio hl Wein keltern; gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Rückgang um etwa 14 %. Temperaturen, Regenfälle und Extremwetterereignisse könnten die Gesamtmenge allerdings noch beeinflussen, gab Coldiretti zu bedenken.

Sollte die Einschätzung des Verbandes zutreffen, so würde es sich um eine der schlechtesten Ernten der vergangenen 100 Jahre handeln. Außerdem würde es laut Coldiretti zwischen Italien und Frankreich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die weltweit größte Produktion kommen. Auf dem dritten Platz landen wird nach Einschätzung des Verbandes Spanien, wo die diesjährige Erzeugung um 11 % auf 36,5 Mio hl zurückgehen dürfte.

Innerhalb von Italien sind allerdings regional große Unterschiede zu erwarten. Verbandsangaben zufolge muss in Sizilien und Apulien, die zusammen etwa ein Fünftel der italienischen Produktion ausmachen, gebietsweise mit Ernteeinbußen von bis zu 40 % gerechnet werden. Noch schlimmer sieht es in den Regionen Abruzzen und Molise aus, wo laut Coldiretti in einigen Gegenden Verluste von bis zu 60 % prognostiziert werden.

Besser stehen die Winzer in den weiter nördlich gelegenen Landesteilen da. Nach Angaben des Verbandes ist die Situation in der Toskana noch „schwierig“, verbessert sich aber mit abnehmender Entfernung zu den Alpen. Insgesamt seien die Erträge im Norden stabil oder etwas besser als im Vorjahr, so die Einschätzung. Trotz der Probleme mit Überflutungen und Hagelschäden werde der Norden 2023 wohl mehr als die Hälfte der nationalen Weinproduktion beisteuern.