Anlässlich der traditionellen Beendigung der
Spargelernte am Johannitag, dem 24. Juni, bilanziert die
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich hohe und qualitativ hochwertige Erträge. Weder der für hiesige Breiten kalte Winter noch kühle Temperaturen in der zweiten Aprilhälfte konnten das Wachstum des Edelgemüses bremsen, dem die Anbauer vielerorts mit wärmenden Abdeckplanen nachhelfen. Um den Spargelpflanzen die erforderliche Erholungszeit zu geben, dürfen die bis jetzt unterirdisch abgestochenen Sprossen der Spargelpflanze nunmehr austreiben.
Die zum Erntestart abgegebenen positiven Saisonprognosen sind nach Einschätzung der Kammer weitgehend eingetreten. Somit dürften pro Hektar Spargelfeld etwas mehr als die durchschnittlichen 5 Tonnen gestochen worden sein Der landesweit erzielte Ertrag wird infolgedessen auf deutlich über 5.000 Tonnen geschätzt.
Rheinland-Pfalz ist mit 1.077 ha und 5,8 Prozent der Spargelanbaufläche in Deutschland (rd. 19.000 ha und 92.650 t im Jahr 2008) ein eher kleines Spargelland. Der Anbau konzentriert sich im Wesentlichen auf Rheinhessen und die Vorderpfalz. Die größten Erzeugerländer in Deutschland sind Niedersachsen mit rd. 23.000 t/Jahr, Nordrhein-Westfalen (15.000) und Brandenburg (13.000). Die rd. 400 rheinland-pfälzischen Anbaubetriebe vermarkten zu 40 Prozent selbst und zu 60 Prozent über die Großmärkte. Nach den angebotsbedingt hohen Preisen in der Startphase lagen die Saisonpreise mit durchschnittlich 7,- Euro/kg (1. Sorte) auf Vorjahreshöhe. Die Nachfrage verlief, nicht zuletzt auch wegen der günstigen Konstellation der Feiertage, auf hohem Niveau. (lwk rlp)