Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

31.01.2011 | 11:38 | Aflatoxine in Mais 

Kenianischer Mais weist hohe Aflatoxinbelastung auf

Washington - Der in Kenia erzeugte Mais ist häufger und stärker mit dem Pilzgift Afatoxin belastet als angenommen. Das haben die Ergebnisse einer aktuellen Studie gezeigt, die von dem in Washington ansässigen Internationalen Forschungsinstituts für Ernährungspolitik (IFPRI) gemeinsammit Partnern vor Ort durchgeführt wurde.

Maiskörner
(c) proplanta
Danach wiesen 31 % der im Osten Kenias im Februar 2010 direkt vom Feld entnommenen Maisproben mehr als 10 ppb Afatoxin auf. Dies ist der in Kenia für Nahrungsmais festgesetzte Afatoxingrenzwert, der auch für das Welternährungsprogramm( WFP) gilt. Im Südwesten Kenias überschritten sogar 40 % der gezogenen Mais-Stichproben dieses Limit. Außerdem wurden Maisbestände in den Lagern untersucht; hierbei wiesen im Osten 38 % und im Südwesten des Landes 60 % der Proben einen Afatoxingehalt über dem Grenzwert auf.

Auch die zwischen Februar und Mai 2010 genommenen Proben von Mais, der auf Märkten in Kenia angeboten wurde, waren stark belastet. Im Osten wurden Gehalte an dem krebserregenden Pilzgift nachgewiesen, die den Grenzwert um bis zum 163-fachen übertrafen. Im Südwesten Kenias erwiesen sich fast 10 % der dort auf Märkten gezogenen Maisproben als für den menschlichen Verzehr ungeeignet.

Experten zufolge ergeben sich hohe Afatoxinbelastungen beim Mais, wenn die Pfanzen unter Trockenheit oder starkem Schädlingsbefall leiden, mit dem Boden in Berührung kommen oder nach der Ernte nicht ausreichend getrocknet werden. In Kenia spiele hier insbesondere der Bodenkontakt eine große Rolle, da die Pfanzen traditionell zum Trocknen oder Dreschen auf den Boden gelegt würden.

In vielen Entwicklungsländern verhindere die weitverbreitete Subsitenzwirtschaft, der Mangel an Bewässerungsanlagen, die unzureichende Trocknung und eine falsche Lagerung des Ernteguts eine wirksame Afatoxinbekämpfung. Zudem würden aufgrund des mangelnden Problembewusstseins in denwenigstens afrikanischen Ländern - auch nicht in Kenia - Tests auf Afatoxin regelmäßig durchgeführt, obwohl diese relativ preiswert seien.

Eine stetige Aufnahme des Pilzgiftes fördert nach Angaben der Wissenschaftler Infektionen, Krebs, Leberzirrhose, schwächt das Immunsystemund führt bei Kindern zuWachstumsstörungen. Die Aufnahme sehr hoher Afatoxinmengen kann zum raschen Tod durch Leberversagen führen. (AgE)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet