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28.05.2017 | 08:35 | Rapsmarkt 
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Matif-Raps folgt negativen Vorgaben der Chicagoer Bohnenfutures

Bonn - Im Einklang mit der Kursentwicklung der Rapsfutures an der Pariser Terminbörse haben die Rapsnotierungen an den deutschen Warenbörsen in dieser Woche nachgegeben.

Aktuelle Rapspreise
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Rapspreise Matif 2017 (c) proplanta
Die Mannheimer Produktenbörse verzeichnete am Montag (22.5.) für Ware „ex Ernte“ eine Preisspanne von 354 Euro/t bis 356 Euro/t; das bedeutete im Vergleich zur Vorwoche ein Minus von 12 Euro/t. Allerdings gab es nur wenig Umsätze.

Am Dienstag registrierte die Hamburger Getreidebörse für die Tonne Raps „ex Ernte“ einen Wert von 356 Euro, nach 366,50 Euro sieben Tage zuvor.

Auch die Rapsfutures an der Pariser Matif verbilligten sich. Der Augustkontrakt auf neuerntige Ware wurde am Freitag (26.5.) gegen 10.55 Uhr für 357 Euro/t gehandelt, was im Vergleich zum Abrechnungskurs der Vorwoche einem Abschlag von 3,50 Euro/t oder 1 % entsprach.

Für bärische Stimmung sorgten europäischen Händlern zufolge unter anderem Rapslieferungen aus Australien, die mit der bevorstehenden Ernte zeitlich zusammenfallen könnten.

Außerdem reagierten die Börsenakteure auf die negativen Vorgaben der Chicagoer Sojabohnenfutures. Der betreffende Julikontrakt kostete dort am Freitag gegen 3.50 Uhr Ortszeit 9,39 $/bu (307 Euro/t); das waren 1,5 % weniger als der Settlementkurs zum Abschluss der Vorwoche.

Preisdruck ging zuletzt vor allem von den sehr schwachen Rohölkursen aus, worauf die Fonds zahlreiche Bohnenfutures verkauften.

Allerdings gaben US-Händler zu bedenken, dass die Sojaaussaat im eigenen Land in größerem Umfang durch Regen verzögert werde. Derweil berichtete die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mit Verweis auf die jüngste Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA), dass die globalen Lagerendbestände 2017/18 lediglich auf fast 89 Mio t Bohnen schrumpfen könnten; das wären nur 1,5 % weniger als die für die aktuelle Saison geschätzte Rekordmenge.

Unterdessen konnten sich die Preise für Biodiesel in Deutschland knapp behaupten. In der Woche zum 27. Mai verbilligten sich 100 l des Biokraftstoffs im Großhandel nach Angaben der UFOP im Bundesdurchschnitt um 0,17 Euro auf 125,78 Euro, wobei die Preisspanne von 120,94 Euro bis 128,65 Euro reichte.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8894 Euro
Großhandelspreise Ölsaaten 2017Bild vergrößern
Großhandelspreise für Ölsaaten und -nachprodukte
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 28.05.2017 10:05 Uhrzustimmen(34) widersprechen(8)
Trotz 12 Überfahrten in den sich „bombastisch“ präsentierenden Rapsfeldern, dieselben in der aktuellen Vegetationsperiode gestählt von Väterchen Frost und doch länger fortdauernden Trockenstressphasen, sichtet man in dem kaum 1,50 Meter hohen gelben Wellenmeer der unterschiedlichsten Pflanzenlängen eine reiche Lebensvielfalt. Offenbar wird eine Symbiose mit den Rapspflanzen, die erfolgreich vonstatten ging und damit der Chemiekeule trotzen konnte. Die prallen Rapsschoten -unsere gestylten Officeschuhträger werten selbige sicherlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt euphorisch mit höchstem Ertragspotential- verbergen ein reges Innenleben. Die frost- u. trockenbedingten konkurrierenden Nebentriebe kommen vielfach erst ins Blühen. Gerade jene Ackerbauern, die den Strategien der Agrarindustrie - selbige Protagonisten selbstredend allesamt nur um des Bauern Bestes bemüht ;-)- blindgläubig gefolgt sind, dürfen sich nun mit einer erheblichen Blühzeitverlängerung arrangieren, die ihresgleichen sucht. Für Karl den Käfer & Co. wahre Eldorados, der Nachschub geht nicht aus!

Wer im übrigen über ein scharfes Messer als Handwerkszeug verfügt, ausgestattet mit einer entsprechenden Geschicklichkeit, da ansonsten erhebliche Verletzungsgefahr drohen könnte, sollte den Wurzelhals einer Rapspflanze halbieren. Das nächste interessante, äußerst aufschlussreiche Innenleben kommt für das geschulte Auge zum Vorschein. Folgeerscheinungen vieler Betriebe, die seit Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine 3-Felder-Fruchtfolge ausübten: Raps - Weizen - Wintergerste. Raps wurde seither im Extremfall bis zu 20 Mal (!) auf der gleichen Fläche angebaut; kein Wunder also, dass die schwarze Ölquelle auf unseren Feldern nun zu versiegen droht!

Aber, nur keine Bange, noch geht man augenscheinlich von einer Ertragszielmarke von zwischen 5-6 t/ha aus, die Rapserzeugerpreise im Sturzflugmodus sprechen hierzu eine eindeutige Sprache. - Viele haben Augen zum Sehen und sind dennoch aber leider mit vollkommener Blindheit geschlagen!

Für den einen oder anderen Bauern vielleicht aber genau jene heilsame Lehre, wie skandalös der „schwarze Kupfercent“ auf unseren Höfen einzig noch zum durchgängigen Kapitalvernichter mutiert. - Gedanklich setzt man sich schließlich mit den Anbauplanungen für die kommende Saison auseinander, denn schon direkt nach der Ernte ist bekanntlich vor der darauffolgenden Ernte.

Zu guter Letzt: Frau/Mann kann aber allem Negativen auch etwas durchaus Positives abgewinnen; eine Vielzahl von Spaziergängern im Freizeitmodus dürfen sich bei ihren Streifzügen querfeldein über die Weiten unserer Flure noch eine längere Zeit an der gelben Blütenpracht erfreuen und mit ihnen natürlich Karl der Käfer und Co. ...!
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