Heute gegen 14.00 Uhr wies die Pariser Börse für den
Kontrakt einen Kurs von 776,25 Euro/t aus; das waren 52 Euro/t oder 6,3 % weniger als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag. Der Kurs verläuft nun in einem charttechnischen Abwärtstrend. Ende April hatte der Future noch ein Allzeithoch mit 891 Euro/t markiert.
Marktfachleute begründeten die zuletzt schwächere Tendenz unter anderem mit einer überraschend optimistischen
Ernteprognose des EU-Dachverbandes der
Getreidehändler (COCERAL). Die Experten in Brüssel veranschlagten die
Rapsernte in der EU-27 vorige Woche trotz der Trockenheit in vielen wichtigen Anbauregionen auf insgesamt 18,40 Mio. t; im März war noch mit 700.000 t Raps weniger gerechnet worden. Die aktuelle Schätzung bedeutet im Vergleich zur Rapsernte 2021 ein Plus von 1,4 Mio. t.
Für Preisdruck sorgten auch Hoffnungen, dass die ukrainischen Schwarzmeerhäfen für die
Lieferung von Getreide und Ölsaaten wieder geöffnet werden könnten. Ob die zurzeit laufenden diplomatischen Verhandlungen mit Russland tatsächlich erfolgreich sein werden, wird indes von vielen Marktakteuren bezweifelt.