An der Börse in Paris wurde der November-Kontrakt für Mahlweizen am vergangenen Mittwochvormittag für 235,25 Euro/t gehandelt; das bedeutete gegenüber dem noch am vorletzten Freitag im Handelsverlauf markierten Hoch von 254,5 Euro/t einen Abschlag von gut 19 Euro/t oder fast 8 %.
Für Druck sorgten aber auch die lang ersehnten Niederschläge in Frankreich und Deutschland, die die Furcht vor weiteren Ertragseinbußen minderten. Nach wie vor aber herrscht bezüglich der diesjährigen Erntemenge in der EU-27 große Unsicherheit.
Der Internationale Getreiderat (IGC) nahm seine Prognose zur Weizenerzeugung in der Gemeinschaft gegenüber dem April-Bericht um 3 Mio. t auf 141,1 Mio. t zurück; das wären allerdings immer noch 5,7 Mio. t mehr als 2010 gedroschen wurden. Dabei rechnen die Londoner Marktexperten im Einzelnen mit einer
Weizenernte von 39 Mio. t in Frankreich und 24,5 Mio. t in Deutschland. Dies erscheint privaten Analysten jedoch deutlich zu hoch: So reichten die Prognosen in Frankreich zur diesjährigen Weizenerzeugung zuletzt lediglich von 34 Mio. t bis maximal 37 Mio. t, während hierzulande der Deutsche
Raiffeisenverband (
DRV) von einem Weizenaufkommen von nur 22,3 Mio. t ausgeht.
Etwas gesenkt hat der
IGC auch seine Vorhersage zur russischen Weizenproduktion, und zwar um 1 Mio. t auf 54 Mio. t; die dort dürrebedingt sehr niedrig ausgefallene Vorjahresernte würde demnach um 13,5 Mio. t übertroffen.