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18.11.2010 | 03:44 | Rapsanbau 

Nachhaltigkeit hat seinen Preis - UFOP fordert Preisaufschlag

Hannover - Der Vorsitzender der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP), Dr. Klaus Kliem, forderte anlässlich der Vorstellung der Anbauflächenschätzung für die Rapsernte 2011 eine Marktpreisdifferenzierung zu Gunsten von Raps mit Nachhaltigkeitsnachweis.  

Rapsblüten
(c) proplanta
Eine sachgerechte Preisdifferenzierung zwischen Raps mit und ohne Nachhaltigkeitsnachweis sei schließlich erforderlich, um den zusätzlichen Aufwand für Zertifizierung, Registrierung, Verwaltung und der Kontrolle finanzieren zu können. Der Aufwand der Zertifizierung müsse eingepreist werden, so Dr. Kliem.

Unter Hinweis auf die aktuelle positive Preisentwicklung sieht der UFOP-Vorsitzende diese Tendenz bereits am Markt bestätigt. Nachhaltiger Raps sei knapp und damit teurer. Als Ursache führt der UFOP-Vorsitzende an, dass Deutschland mit der Umsetzung der Erneuerbaren Energien-Richtlinie in nationales Recht EU-weit praktisch allein voran marschiert und damit praktisch nur Raps, der über ein Massenbilanzsystem auf Basis einer Erzeugererklärung erfasst wurde für die Biokraftstoffnutzung zur Anrechnung auf die Quotenverpflichtung oder für die Beantragung der Steuervergünstigung eingesetzt werden können.

Dieses Alleinstellungsmerkmal werde zukünftig nicht nur in Deutschland sondern EU-weit eine bedeutende Rolle einnehmen, angesichts des europäischen Rohstoffbedarfs zur Erfüllung der Quotenverpflichtungen sagte Herr Dr. Kliem voraus. Angesichts der vorhersehbaren Entwicklung des Mengenbedarfs fordert der UFOP-Vorsitzende, dass auch die Nachhaltigkeit in den Börsenkontrakten bei MATIF eingeführt werden müsse, damit schließlich ebenso über einen nachhaltigen Preisimpuls das Interesse der Landwirte und des Agrarhandels gesteigert werde die erforderlichen verwaltungstechnischen Voraussetzungen nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen Mitgliedsstaaten zu schaffen.

Hiermit einhergehend werden sogleich Voraussetzungen für einen ungehinderten Warenverkehr bei Rohstoffen, pflanzlichen Ölen oder auch Biodiesel geschaffen. Nachhaltigkeit habe nun mal seinen Preis, betonte der UFOP-Vorsitzende unter Hinweis auf die Rohstoffversorgung in Deutschland. Aufgrund der sehr engagierten Entwicklung des REDCERT-Zertifizierungssystems insbesondere auf der Stufe der Ersterfasser, könne heute rein rechnerisch der Mengenbedarf für die Rohstoff- bzw. Biokraftstoffversorgung der Mineralölindustrie gedeckt werden.

Mit der Erweiterung des Massenbilanzzeitraums bis zum 30. Juni 2011 und der Verbuchungsmöglichkeit innerhalb eines Unternehmens in Deutschland, könne der Gesetzgeber die administrativen Voraussetzungen geschaffen, dass die Rapsernte 2010 als nachhaltig erfasst und den Ölmühlen angedient werden kann, ohne dass ein auch umweltpolitisch fragwürdiger zusätzlicher Transport auf der Straße statt finden müsse. Die Schaffung dieser Flexibilisierungsmöglichkeit bedürfe jedoch noch der Zustimmung von Seiten des Bundesumweltministeriums. Dr. Kliem erinnerte an das bewährte Äquivalenzprinzip im Rahmen des Anbaues von Nachwachsenden Rohstoffen auf Stilllegungsflächen und forderte in Richtung EU-Kommission bezüglich schlanker verwaltungstechnischer Forderungen nicht zu sperren. Die Aufrechterhaltung des Prinzips „Nämlichkeit“ der Rohstoffherkunft macht nur so lange Sinn, so lange dieses Prinzip nicht auch zu ökologischen widersprüchlichen Aufwendungen führt. (ufop)
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