Am 12. April sei ein sehr geringer Anteil an gentechnisch veränderten Körnern bestätigt worden, sagte Agrarministerin Astrid Grotelüschen (CDU) am Donnerstag im Parlament. Verzögerungen bei der Information betroffener Bauern hätten sich vor allem durch die Weigerung der Saatgutfirma zur Offenlegung ihrer Lieferdaten ergeben.
Der Mais wurde an Händler in sieben Bundesländern geliefert und in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern auf rund 2.000 Hektar Fläche ausgesät. Er solle in Niedersachsen untergepflügt oder noch vor der Blüte abgeerntet und in Biogasanlagen verbrannt werden, sagte Grotelüschen. Die Landwirte sollten Schadensersatz vom Saatgutunternehmen fordern, juristische Unterstützung erhielten sie vom Landesbauernverband. Nach Nordrhein- Westfalen und Schleswig-Holstein war der Genmais auch geliefert worden, gelangte dort aber nicht auf die Felder.
"Keine negativen Auswirkungen auf Menschen, Umwelt oder Tiere gegeben", betonte Grotelüschen
Im Ausland werde der Mais mit einer Resistenz gegen ein oft verwendetes Unkrautbekämpfungsmittel bedenkenlos angebaut, das Zulassungsverfahren für die EU laufe. Den Vorwurf der Schlamperei und des Zurückhaltens von Informationen, den die Grünen-Landtagsfraktion und zuvor auch Greenpeace formuliert hatten, wies Grotelüschen zurück. Dabei handele es sich um «Effekthascherei, Populismus und bewusste Verunsicherung der Bevölkerung». Negative Auswirkungen etwa für Imker oder benachbarte Landwirte seien nicht zu erwarten.
Die Grünen warfen der Landesregierung vor, es sei Niedersachsen anders als anderen Bundesländern nicht gelungen, die Überprüfung des Maissaatgutes bis Ende März abzuschließen. Darauf hatten die Länder sich verständigt, um die Aussaat von gentechnisch verändertem Mais zu verhindern.
Erst in den letzten Proben seien Probleme festgestellt worden, sagte die Ministerin. Wegen erkrankter und verreister Mitarbeiter habe es dann eine zweiwöchige Verzögerung bei der Information des Umweltministerium und der Saatgutfirma gegeben, die am 27. April erfolgte. Erst per Gerichtsbeschluss vom 3. Juni habe die Firma zur Offenlegung ihrer Lieferdaten gezwungen werden können. (dpa)