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03.12.2023 | 00:30 | Zuckerrübenanbau 2023 

Österreichische Landwirte haben den Zuckerrübenanbau wieder ausgedehnt

Wien - Österreichs Ackerbauern haben in diesem Jahr den Anbau von Zuckerrüben wieder ausgedehnt. Wie die Landwirtschaftskammer mitteilte, wurde die Rübenfläche gegenüber 2022 um 4.000 Hektar beziehungsweise 13% auf insgesamt rund 38.000 Hektar erweitert.

Zuckerrübenanbau Österreich
Die Anbaufläche in der Alpenrepublik wurde um 4.000 Hektar erweitert. Trotz nur unterdurchschnittlicher Erträge fiel die Erntemenge an Rüben um 4,5% höher aus als 2022. (c) proplanta
Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Schnitt ist das sogar ein Zuwachs von 21%. Allerdings fielen die Rübenerträge in der Alpenrepublik durch die ausgeprägten Dürrephasen in diesem Jahr mit 74,4 t/ha nur unterdurchschnittlich aus. Im Jahr 2022 waren es noch 79,7 t/ha gewesen, während sich der Mehrjahresschnitt auf 79,4 t/ha beläuft.

Dennoch überwog der Effekt der Flächenausdehnung, so dass letztlich eine Erntemenge von 2,8 Mio. Tonnen Zuckerrüben eingebracht werden konnte, nach 2,7 Mio. Tonnen im Vorjahr. Nahezu auf Vorjahresniveau lag die diesjährige Körnermaisernte in Österreich. Für die aufgrund der kühlen Witterung spät angebauten und sich nur langsam entwickelnden Bestände kamen nach Kammerangaben die Niederschläge Ende Juli in vielen Regionen zu spät.

Das schlug sich bei den Maiserträgen nieder, die im Schnitt nur noch knapp über 10 t/ha lagen. Den Gesamtertrag an Körnermais inklusive Corn Cob Mix (CCM) beziffert die Kammer auf 2,1 Mio. Tonnen, was ziemlich genau dem Niveau des Vorjahres entspricht. Gegenüber dem Fünf-Jahres-Mittel bedeutete das ein Minus von 6,8%. Die Anbaufläche lag relativ konstant bei 210.000 Hektar.

Viele Kartoffeln verfault

Deutlich kleiner als 2022 fiel in diesem Jahr die österreichische Kartoffelernte aus. Die eingebrachte Menge beläuft sich auf 528.000 Tonnen; das sind 158.000 Tonnen oder 23% weniger als im Vorjahr. Der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre wurde um 29% unterschritten. Ausschlaggebend für das schlechte Ergebnis waren eine Verkleinerung der Anbaufläche und geringere Durchschnittserträge. Die Anbaufläche wurde von den Landwirten um 2.500 Hektar beziehungsweise knapp 13% auf insgesamt knapp 19.000 Hektar reduziert.

Zudem behinderten Hitze und Trockenheit im Sommer die Knollenbildung. Dem folgte eine ungünstige Witterung, die dazu führte, dass viele Kartoffeln im feuchten Boden verfaulten. Sehr herausfordernd war laut Landwirtschaftskammer das Jahr 2023 für den Ölkürbis, die Grundlage für Kürbiskernöl. Die Kultur war nach rund 38.000 Hektar im Vorjahr nur noch auf 30.000 Hektar angebaut worden, was einem Minus von 21% entsprach. Die Gesamternte an Ölkürbissen liegt bei etwa 16.000 Tonnen; dies ist im Vergleich zu 2022 ein Rückgang um 12.000 Tonnen oder 42%.

Ruf nach wirksamen Pflanzenschutzmitteln

„Die Situation im Kartoffel-, Kürbis- und Zuckeranbau ist zunehmend schwierig“, fasste Kammerpräsident Josef Moosbrugger die Ernteergebnisse zusammen. Gründe seien einerseits der Klimawandel mit Hitze und Trockenheit und daraus resultierende Mindererträge. Aber auch der Schädlingsdruck nehme zu, während es immer weniger Möglichkeiten gebe, das Saatgut und die jungen Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen.

„Wir bekommen zunehmend die Rechnung für diese schwierige Situation und ein falsches Management auf EU-Ebene präsentiert“, monierte Moosbrugger. Die Bauern bräuchten Werkzeuge, um ihre wertvolle Ernte vor Schädlingen und Krankheiten schützen zu können, und keine Verbote. „Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung beginnt am Feld“, betonte der Kammerpräsident.
AgE
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