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05.05.2021 | 15:08 | Weinanbau 

Radebeuler Staatsweingut testet Anbau neuer Rotweinsorten

Radebeul - Im Elbtal sollen künftig neue Rotweinsorten reifen. Dafür testet das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth an Standorten in Radebeul sowie in Diesbar-Seußlitz den Anbau neuer Rebsorten, unter anderem aus Frankreich.

Rotweinsorte
Gibt es bald französischen Rotwein aus dem Elbtal? Das Weingut Schloss Wackerbarth testet den Anbau neuer Rebsorten. Der Klimawandel spielt den Winzern dabei in die Hände. (c) proplanta
«Gerade Rotweine profitieren von den klimatischen Bedingungen, ihre Bedeutung wird steigen», sagte Wackerbarth-Geschäftsführerin Sonja Schilg am Dienstag. In den sächsischen Weinbergen könnten daher bald weitere Spitzenrotweine reifen, die man etwa aus dem französischen Beaujolais kenne. «Dort herrschen vergleichbare Verhältnisse - sowohl, was die Böden, als auch das Klima betrifft», erklärte Schilg.

Das Weingut hat am Dienstag auf dem Radebeuler Johannisberg damit begonnen, auf einer Fläche von 1,3 Hektar insgesamt 6.500 Rebstöcke der französischen Sorte Gamay in den Boden zu bringen. Der Versuchsanbau ist auf zehn Jahre angelegt. In drei Jahren könne das erste Mal geerntet werden, die darauffolgenden Jahre soll geforscht werden, sagte Schilg. Die Ergebnisse sollen dann auch mit anderen Winzern und Weingütern in Sachsen geteilt werden, um den Weinbau im Elbtal voranzubringen.

Zudem reben die Winzer von Wackerbarth auf der Heinrichsburg in Diesbar-Seußlitz (Landkreis Meißen) auf knapp einem Hektar rund 3.500 Reben der Rotweinsorte Pinotin auf. Diese gilt als robust und widerstandsfähig gegenüber Pilzkrankheiten.

Insgesamt wachsen in den Weinbergen zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz derzeit 66 verschiedene Rebsorten - darunter vor allem Weißweine. Nur auf 18 Prozent der Weinanbaufläche sind derzeit rote Trauben zu finden. Nach Einschätzung des sächsischen Weinbauverbandes könnte sich das aber bald ändern.

«Der Klimawandel spielt eine große Rolle», sagte Vorsitzender Frank Neupold. Bei den Reben könnte es daher künftig eine Verschiebung geben hin zu Sorten, die etwa besser für Trockenheit und Sonne geeignet sind. In Sachsen wird derzeit auf einer Fläche rund 500 Hektar Wein angebaut. Zur Jahrtausendwende waren es noch 409 Hektar.
dpa/sn
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