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29.07.2013 | 06:32 | Rapsernte 2013 

Raps konnte schwierige Witterung gut ausgleichen

Berlin - Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) erwartet für die diese Woche den großflächigen Beginn der Rapsernte in Deutschland.

Rapsanbau 2013
(c) proplanta
Auf Rund 13 Prozent der Ackerfläche oder 1,4 Millionen Hektar haben die Landwirte im letzten Jahr Raps ausgesät.

Der Raps musste witterungsbedingt einen schwierigen Vegetationsverlauf durchstehen, hat seine enorme Aufhol- und Kompensationsleistung aber nach der langen Schneeperiode und einem nassen Frühjahr einmal mehr bestätigt. Die heute angebauten leistungsstarken Rapssorten sind somit auch ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Risikominderung im Ackerbau. Auch dieser Aspekt sollte bei der Anbauplanung für die anstehende Aussaat im August/September 2013 beachtet werden.

Die UFOP erwartet für dieses Jahr mit etwa 5,4 Millionen Tonnen eine im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Millionen Tonnen höhere Ernte. Die höhere Erntemenge ist im Wesentlichen auf eine um 130.000 Hektar größere Anbaufläche zurückzuführen. Der Ertrag dürfte mit 3,8 Tonnen je Hektar durchschnittlich ausfallen.

Regional werden auch in diesem Jahr wieder Spitzenerträge von über fünf Tonnen erreicht. Dieses Ertragsniveau bestätigt das hohe Ertragspotenzial moderner Sorten und verschiebt den Gesamtertrag möglicherweise noch nach oben. Dagegen Sorgen bereitet den Landwirten der aktuelle Sinkflug der Rapspreise. Bei durchschnittlich 347 EUR je Tonne frei Erfasser stellt sich die Frage, ob der Bodensatz erreicht ist. Folglich hält sich die Abgabebereitschaft der Landwirte nach der Ernte in Grenzen.

Überschattet wird die aktuelle Marktlage von der Diskussion in Brüssel zur Frage der Fortführung der Förderpolitik bei Biokraftstoffen. Mit schätzungsweise  sechs Millionen Tonnen ist Biodiesel der mit Abstand wichtigste Verwendungszweig für Rapsöl in der Europäischen Union. Dieser mit Abstand wichtigste Absatzmarkt unterstreicht die Bedeutung des Rapsanbaus als Rohstoffquelle für eine regenerative und nachhaltige Mobilität.

Landwirte und Verbraucher können allerdings nicht nachvollziehen, warum der Rapsanbau für die Biodieselproduktion in Deutschland und Europa mitverantwortlich sein soll für so genannte indirekte Landnutzungsänderungen, also für Urwaldrodungen in Asien und Südamerika. Der Hypothese der indirekten Landnutzungsänderungen liegt die Annahme zu Grunde, dass mit der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen zusätzliche Flächen bewirtschaftet werden müssen, um den Ausgleich für die Nahrungsmittelversorgung wieder herzustellen.

Die UFOP kritisiert, dass bei dieser Diskussion nicht gewürdigt wird, dass Rapsschrot die wichtigste heimische Eiweißquelle für die Tierernährung darstellt. Bei einem Rapsertrag von 3,8 Tonnen werden je Hektar rund 1.600 Liter Rapsöl bzw. Biodiesel, 160 kg wertvolles Pharmaglycerin und ca. 2,2 Tonnen Rapsschrot hergestellt. 2,2 Tonnen Rapsschrot, zudem nicht gentechnisch verändert, entsprechen dem Eiweißfuttermittelertrag von einem Hektar Sojaanbau in Südamerika, das wiederum nicht importiert werden muss.

Die UFOP fordert, dass insbesondere die mit dem Rapsanbau in Deutschland und Europa verbundene Eiweißfuttermittelproduktion angemessen bei der aktuellen Debatte über die Vorschläge der Kommission zur Änderung der Erneuerbare-Energien- und Kraftstoffqualitätsrichtlinie im Europäischen Parlament berücksichtigt werden muss.

Weitere Urwaldrodungen können dagegen nur durch Umweltschutzabkommen mit den entsprechenden Drittstaaten verhindert werden. Die EU muss sich jetzt mit dem notwendigen Nachdruck engagieren und endlich mit den Verhandlungen beginnen, betont der die UFOP. (ufop)
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