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25.07.2011 | 11:30 | Empfehlungen für die Praxis 

Rapsernte: Druschverluste vermeiden

Frankfurt/Main - Die Rapsernte stellt in diesem Jahr eine echte Herausforderung dar. Die Bestände haben unter den ungünstigen Vegetationsbedingungen gelitten.

Raps
Die ersten Ernteergebnisse bestätigen, dass mit einem geringeren Ertrag mit kleinen Körnern gerechnet werden muss: 4 t/ha sind aktuell schon recht hoch. Dazu sind die Flächen durch eine unterschiedliche Abreife gekennzeichnet und zum Teil mit Unkraut durchwachsen. Insbesondere sind hier Mohn, Kamille und Rauke zu nennen. Aber bei richtiger Mähdreschereinstellung lässt sich auch bei teilverunkrauteten Beständen ein Nicht-Korn-Bestandteil (NKB) von weniger als zwei Prozent realisieren. Daher empfehlen Prof. Dr. Thomas Rademacher von der Fachhochschule Bingen und Prüfingenieur Johannes Speer vom DLG-Testzentrum Technik & Betriebsmittel in Groß-Umstadt, auf die Einstellung des Schneidwerkes besonders zu achten. So ist es sehr wichtig, beim Anheben der Einzugsschnecke die Abstreifleiste anzupassen, um ein Wickeln der Unkräuter um die Einzugsschnecke zu vermeiden. Die Haspelhorizontalposition sollte deshalb grundsätzlich in Position Null, also so nahe wie möglich zur Einzugsschnecke stehen. Dies reduziert die Aufnahmeverluste. Der Eingriff der Haspel sollte so gering wie möglich sein, am besten gar nicht erfolgen, was auch die Gefahr des Wickelns von Unkraut um die Zinkenträger reduziert.

Siebverluste können das Ergebnis während des Druschs noch verschlechtern. Da der Raps in diesem Jahr aller Voraussicht nach eine geringere Tausendkornmasse (TKM) als üblich aufweisen wird, kann die Gebläsedrehzahl reduziert werden. Gleiches gilt bezüglich der Korngröße für die Siebweite. Aufgrund des Unkrautbesatzes empfiehlt es sich, das Obersieb vergleichsweise weiter zu schließen als das Untersieb. Dies verhindert, dass zu viele Stengel- und Unkrautteile auf das Untersieb und in die Überkehr gelangen.

Weiterhin sollten die Landwirte ungleichmäßige Bestände so lange wie möglich reifen lassen, um die unteren Schoten verlustarm zu ernten. Wenn diese noch grün sind, verlassen sie den Mähdrescher mit der Spreu. Neue Rapssorten sind vergleichsweise ausfallfest. Daher sollte die Ernte nicht zu früh beginnen. Mit einer sanften Dreschwerkeinstellung sollten die kleinen Körner schonend behandelt werden.

Wie üblich empfiehlt sich eine möglichst hohe Stoppellänge, um die Aufnahme von grünem Rapsstroh und Unkräutern zu minimieren. Dies reduziert die Verluste bzw. maximiert den Durchsatz bei geringster Kornbefeuchtung und geringen NKB-Anteilen. (dlg)
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