Wie der RRV am Freitag (7.1.) in Bonn mitteilte, hat die überwiegend günstige Herbstwitterung mit einer bis Anfang Dezember 2021 andauernden
Vegetationsperiode zu erfreulichen Ertragszuwächsen geführt. Nun zeichne sich im Rheinland ein Durchschnittsertrag von rund 86 t
Rüben je Hektar ab, womit das mehrjährige Mittel deutlich übertroffen würde. Allerdings werde der
Zuckergehalt infolge der insgesamt feuchteren Witterung mit schätzungsweise 17,3 % unterdurchschnittlich ausfallen.
Der RRV-Vorsitzende Bernhard Conzen wertete es als „wichtig und positiv“, dass die Erträge in allen Regionen des rheinischen Anbaugebietes auf sehr einheitlichem, gutem Niveau lägen. Die drei Vorjahre mit teils extremer Hitze und Trockenheit und in der Folge niedrigen Erträgen hätten den
Rübenanbau gerade auf Standorten mit unsicherer Wasserversorgung teilweise in Frage gestellt.
Die zuletzt gute Entwicklung bringe in Kombination mit der verbesserten Lage am
Zuckermarkt Vertrauen in die Wirtschaftlichkeit und
Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Rübenanbaus zurück. Zur guten Ernte habe auch der geringe Befall der Kulturen mit Viröser Rübenvergilbung beigetragen. Die Möglichkeit zum Einsatz der neonikotinoiden Rübenbeize sowie eine für virusübertragende
Blattläuse ungünstige Frühjahrwitterung hätten den Krankheitsdruck gering gehalten.
Als richtig habe sich auch die Entscheidung erwiesen, die
Rübenkampagne im Rheinland erst um die Monatswende September auf Oktober und damit rund zwei bis zweieinhalb Wochen später als üblich zu starten. Dadurch seien schätzungsweise zwischen 8 t/ha und 10 t/ha mehr Rüben generiert worden.
Mit Blick auf die Kostenexplosion bei Düngemitteln und Treibstoff sowie angesichts der aktuellen Preisentwicklung von Wettbewerbsfrüchten auf dem Acker mahnte Conzen, die Konkurrenzfähigkeit des Zuckerrübenanbaus keinesfalls wieder aus den Augen zu verlieren. Um den heimischen Rübenanbau sicherzustellen, bedürfe es einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit, stellte der RRV-Präsident klar.