Müssten alle rund 20 000 Eichen auf Brandenburgs Alleen chemisch oder mechanisch behandelt werden, würde dies etwa 3,9 Millionen Euro kosten. Das erklärte Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (
SPD) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.
Eine finanzielle Unterstützung von Privatwaldbesitzern sei nicht
möglich, sagte Vogelsänger. Kommunen könnten nur Geld erhalten, wenn
sie durch die Bekämpfung des Schädlings trotz sparsamster
Haushaltsführung in eine finanzielle Notlage geraten. Vogelsänger
erklärte, dass zuständige Behörden im Oktober landesweit ein
koordiniertes Vorgehen gegen den Eichenprozessionsspinner beschlossen
haben.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein auf Eichen vorkommender
Nachtschmetterling. Der Name geht auf die Art zurück, wie die Raupen
an ihre Nahrungsplätze wandern: in einer Prozession, die auf
Eichenstämmen bis zu 20 Spuren erreichen kann. Experten gehen davon
aus, dass der Eichenprozessionsspinner seit einigen Jahren häufiger
geworden ist, weil der
Klimawandel für besonders warme
Frühjahrsmonate gesorgt habe.
Eine Eiche kann sich von einem Befall zwar wieder erholen - das
Tierhaar ist jedoch für Menschen gefährlich. Die winzigen Haare der
Larven dringen in Haut und Schleimhaut ein, setzen sich dort mit
ihren Häkchen fest und können allergische Reaktionen auslösen.
In bewohnten Gebieten ist Chemie verboten. (dpa/bb)