„In frühen Lagen beginnt der Raps mit der Blüte. Da in den nächsten Tagen nicht mit einem wesentlichen Schädlingszuflug zu rechnen ist und auch einige aufgeplatzte Stängel keine Notwendigkeit für einen Fungizideinsatz darstellen, sehen wir in unserer Anbauregion momentan in dieser Kultur keinen Handlungsbedarf,“ gibt der amtliche Pflanzenschutzberater im Taubertal als praktischen Tipp mit auf den Weg der regionalen Feldarbeiten.
Wintergetreide:
Vor allem auf ertragsstarken Standorten sollte in der nächsten Woche - nach Ausbleiben der Nachtfröste - die Frage des Einsatzes von Wachstumsregelern sowohl in Gerste wie auch in Weizen und Dinkel entschieden werden. Dies trifft v.a. auf Bestände zu die das 1-Knotenstadium (BBCH 31) erreicht oder bereits überschritten haben.
Behandlungsempfehlungen: Unter fortlaufend eher trockenen Bedingungen bietet sich jetzt eine moderate Behandlung mit Trinexapac-Produkten (bspw.
Moddus, Countdown, u.a.). oder Prohexadion-haltigen Mitteln wie
Fabulis oder Prodax an. Die letztgenannten haben dort Vorteile, wo eine schnellere Anfangswirkung gefordert ist.
Tipps: Auf schwächeren Standorten und angepassten Beständen kann der Wachstumsreglereinsatz unterbleiben. Früh gesäte Wintergerste zeigt ersten Rynchosporium Blattfleckenbefall. Beobachten Sie diese Bestände!
Sommergerste:
Trockenheit und Kälte haben die Entwicklung verzögert. Zusätzlich verursachen Erdflöhe lokal einen Blattfraß der betroffene Bestände in einer fahlgrünen Farbe erscheinen lässt. Die Erfahrungen der Vorjahre zeigen, dass sich das Problem i.d.R. von alleine auswächst.
Behandlungsempfehlungen: Unter weiter eher trockenen Bedingungen und bei mäßiger Verunkrautung ist die Sommergerste prädestiniert für eine mechanische Unkrautbekämpfung mit dem Striegel. Bei ernstzunehmender Verunkrautung mit Flughafer, Knöterich, Kamille oder dgl. sollten die passenden Herbizide vor Bestandesschluß, d.h. bis zum Ende der Bestockung zum Einsatz kommen.
Tipp: Weitere Hilfestellung zur Mittelwahl sind in unserem Merkblatt zu finden.
Zuckerrüben:Vor allem die deutlich vor Ostern gesäten Rüben haben unter der Kälte gelitten. Flächenkontrollen sollten jetzt und in den nächsten Tagen vor allem in Senken der Bestände durchgeführt werden. Tipp: Im Bedarfsfall beim Taubertäler Expertenteam Beratung anfordern!
Behandlungsempfehlungen: In aufgelaufen Beständen sollte in der nächsten Woche die erste Nachauflauf-Behandlung erfolgen. Dabei sollten die Standardmischung jew. 200g Phenmedipham und Ethofumesat als blattwirksame Komponenten und 700 bis 800g Metamitron als bodenwirksame Komponente enthalten.
Tipps: Bei stärkerem Befallsdruck können zusätzlich die Wirkstoffe Quinmerac (
Goltix Titan, Kezuro) und Lenacil (Venzar) zum Einsatz kommen.
Vorsicht: Bei der ersten Behandlung sollte in aller Regel noch kein Debut oder vergleichbare Produkte eingesetzt werden.
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 16.04.2021)
