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19.04.2013 | 14:14 | Spargelernte 2013 

Spargelsaison in Brandenburg eröffnet

Beelitz-Schäpe - Wenn Brandenburger Politiker ihre Fertigkeiten beim Anstich beweisen müssen, dann ist dies - anders als in Bier- und Weingegenden eher eine trockene Angelegenheit.

Spargelernte 2013
(c) proplanta
Ab heute ist es wieder soweit: Mit vielen Prominenten muss auch Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger wieder zum Anstich aufs Feld. Mit der Autorität des größten zusammenhängenden Spargelanbaugebiets im Rücken lädt der Beelitzer Spargelverein zum offiziellen Erntestart des königlichen Gemüses, das alljährlich als erstes märkisches Feldprodukt zugleich den Beginn der Freilandsaison anzeigt. In diesem Jahr startet der feierliche Saisonauftakt auf den Anlagen von Josef Jakobs Spargelhof in Schäpe.

Vogelsänger: „Angesichts der kalten Frühjahrstemperaturen ist der Saisonstart in diesem Jahr keineswegs ein Selbstläufer. Viele haben schon jetzt einen Heißhunger auf frischen heimischen Spargel. Jetzt kann geht es endlich losgehen, bis es wieder heißt: Kirschen rot, Spargel tot. Ich wünsche allen Spargelanbauern im Land gute Erträge und viele Besucher in ihren Betrieben.“

Vor mehr als 150 Jahren begann der Spargelanbau im heutigen Land Brandenburg. Viel hat sich von den Anfängen bis in die Gegenwart verändert. 2012 erreichten die Erntemenge und die Anbauflächen einen neuen Höchststand. Nur in Niedersachsen und Nordrhein Westfalen wird noch mehr Spargel angebaut. Der Erfolg datiert mehr als 100 Jahre zurück, als 1861 der Ackerbürger und Glasermeister Herrmann den ersten Beelitzer Spargel nach Berlin brachte. Vor allem die Großstädter kamen auf den Geschmack. Dennoch gingen zu DDR-Zeiten die Anbauzahlen zurück. Spargel wurde zur Bückware – leider auch im übertragenen Sinne. Nach 1990 hat kein anderes Gemüse in Brandenburg so einen Aufschwung genommen wie der Spargel.

2012 stieg die Spargelertragsfläche im Land Brandenburg auf 2.849 Hektar (plus 199 Hektar) im Ertrag stehende Anlagen an – der Spitzenwert seit 1990. Auch bundesweit stieg der Anbau dieser Kultur nach leichtem Rückgang im Vorjahr auf 19.328,5 Hektar (plus 717,5 Hektar) an.

Bei einer im Vergleich zum Vorjahr höheren Gesamternte von 15.191 Tonnen in der Saison 2012 entspricht dies einem Ertrag von 53,3 Dezitonnen je Hektar und macht 63 Prozent der gesamten Gemüseanbauflächen des Landes Brandenburg aus. Damit wurde im Jahr 2012 in Brandenburg die größte Spargelmenge seit 1990 geerntet.

Bezogen auf die Anbaufläche landete der Brandenburger Spargelanbau nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erneut auf Platz drei in Deutschland und war Spitzenreiter der neuen Länder. Das Hauptanbaugebiet befindet sich um Beelitz, im Landkreis Potsdam-Mittelmark gelegen. Mit mehr als 2.500 Hektar Anbaufläche kommen fast 75 Prozent der Brandenburger Spargelernte aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. So wundert es nicht, dass Beelitz die größte geschlossene deutsche Anbauregion ist. Die Frische und die Qualität des Produkts aufgrund der kurzen Wege und sicher auch die besondere Zusammensetzung der märkischen Region mit ihren leichten, sandigen Böden mit unterschiedlichen Lehmanteilen, die für den Anbau nahezu ideale natürliche Voraussetzungen bieten, sind die Voraussetzungen für den Qualitätsbegriff Beelitzer Spargel. (PD)
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