Bonn - Die Streuobstwiesen in Deutschland dürften dieses Jahr wieder üppigere Erträge bringen.
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Fruchtsafthersteller rechnen mit einer Ernte von rund 850.000 Tonnen, wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie am Freitag mitteilte. Dieser Prognose zufolge würden die Bauern rund vier Mal so viel ernten wie 2019, als rund 200.000 Tonnen Streuobst zu Saft verarbeitet wurden. «Aufgrund der schwachen Saison im letzten Jahr trifft die Ernte vielerorts auf leere Tanks der Fruchtsafthersteller», betonte der Verband. Ausschlaggebend für die guten Ernteaussichten sollen die Regenfälle im Juni gewesen sein.
Ob die reiche Ernte zu einer Senkung der Fruchtsaftpreise führt, ist jetzt noch nicht klar. «Es ist noch offen, wie sich das auswirken wird», teilte Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbands, mit. Es sei auch möglich, dass der Saftpreis steige, denn der Absatz ist um zehn Prozent gewachsen. «Die Menschen bleiben ja eher Zuhause und trinken deswegen mehr Saft. Wenn mehr nachgefragt wird, steigt auch der Preis», betonte er.
Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Ökosystemen Europas. Sie bieten über 5.000 Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Auf Streuobstwiesen wachsen bis zu 3.000 verschiedene Obstsorten, darunter allein 1.400 Apfelsorten.