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16.07.2014 | 08:43 | Aktueller Rat Sachsen 

Wachsende Gefahr von Pilzerkrankungen bei Raps und Rübe

Dresden - Durch die feucht-warme Witterung der letzten Tage ist in Zuckerrüben das Infektionsrisiko für Blattkrankheiten wie Cercospora, Mehltau, Ramularia und Rost angestiegen.

Rapskrankheiten
(c) proplanta
Intensive und kontinuierliche Bestandeskontrollen sind auf den Zuckerrübenflächen wichtig. Eine Behandlung zur Absicherung des Ertrags- und Qualitätsniveaus wird empfohlen, wenn Befallshäufigkeiten von 5 % (Bekämpfungsschwelle bis Ende Juli, danach 15 %) vorliegen.

Zu beachten ist weiterhin die leichte Verwechslungsgefahr mit der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae) bei der keine Bekämpfungsmöglichkeit besteht.

Weißstängeligkeit an Raps bekämpfen



Eine Befallsminderung der Weißstängeligkeit an Raps ist durch die Anwendung des biologischen Präparates Contans WG möglich. Der Bodenpilz Coniothyrium minitans parasitiert und zersetzt die Sklerotien im Boden, wodurch eine nachhaltige Reduzierung des Sklerotienvorrates erreicht werden kann. Der Einsatz von Contans WG ist direkt auf die Rapsstoppel (1 - 2 kg/ha) oder kurz vor der Rapsaussaat (2 kg/ha) möglich.

Eine einmalige Anwendung von Contans WG in der Fruchtfolge reicht nicht aus, da die verbleibende Restverseuchung an Sklerotien noch genügend Infektionspotential liefert. Die befallsmindernde Wirkung von Contans WG muss demzufolge langfristig betrachtet werden, als eine Möglichkeit in einer Region, Befallsflächen zu sanieren und damit die Befallsgefährdung zu senken.

Dabei ist zu beachten, dass clomazonehaltige Vorauflaufherbizide die Wirkung von Contans WG negativ beeinflussen können. Insbesondere bei infektionsgünstigen Witterungsbedingungen und einem hohen Verseuchungsgrad des Bodens kann dennoch auf eine Blütebehandlung gegen Sclerotinia nicht verzichtet werden.

Eine vernünftige, weit gestellte Fruchtfolgegestaltung (Anbaupausen von mindestens 3 - 4 Jahren) ist generell die beste Maßnahme um eine weitere Ausbreitung von Rapskrankheiten zu verhindern.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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