Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

09.08.2020 | 12:06 | Alles-Korn 

Warum sich Haferanbau wieder lohnt

Hannover -  Auf die Vor- und Nachteile des Anbaus von Hafer hat das Landvolk Niedersachsen hingewiesen.

Haferanbau Deutschland
(c) proplanta
Die Getreideart werde meist an ertragsschwächeren Standorten angebaut, und wenn das Wetter nicht mitspiele, ernteten die Landwirte quantitativ und qualitativ nur geringe Mengen, erklärte der Vorsitzende des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer, am Montag vergangener Woche (3.8.) in Hannover.

„Die Ertragsunterschiede zwischen der Praxis und den Landessortenversuchen (LSV) sind bei Hafer besonders groß“, betonte derAusschussvorsitzende. Außerdem stehe die Getreideart in der Fruchtfolge meist nicht an der besten Position, obwohl sie sich dafür eigentlich anbiete. Vorteilhaft sei hingegen, dass das Rispengras aus der Familie der Süßgräser nur wenig Pflanzenschutz- und Düngemittel benötige.

Laut Meyer schreibt der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) dem Hafer die beste Unkrautunterdrückung unter allen Sommergetreiden und weitere nachhaltige Eigenschaften zu, die zukünftig zu einem größeren Anbau führen könnten.

In den vergangenen 20 Jahren habe der Haferanbau aber bei den Landwirten keine große Beachtung gefunden, trotz seiner agronomischen Vorteile und der zunehmenden Verwendung in Lebensmitteln. Meyer räumte ein, dass der Anbau von Hafer für die Landwirte keine leichte Aufgabe sei, weshalb die Produktionszahlen zwischen den einzelnen Jahren extrem schwankten.

Während im Jahr 2018 in Niedersachsen eine Anbaufläche von 16.000 ha verzeichnet worden sei, habe es 2019 einen regelrechten Einbruch auf nur rund 10.000 ha gegeben. Zur Ernte 2020 sei Hafer von den Ackerbauern aber wieder verstärkt ausgesät worden, und zwar auf einer Fläche von fast 15.000 ha, so der Ausschussvorsitzende.

Der verstärkte Trend zu nachhaltiger, vegetarischer und veganer Ernährung sowie zahlreiche neue Produkte in diesem Segment - vor allem durch jüngere Käufergruppen - versprächen dem Alles-Korn Hafer eine gute Prognose, sodass er zukünftig vielleicht wieder öfter auch auf Niedersachsens Feldern zu sehen sein werde.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Warum der Haferanbau trotz Nachfrage zurück geht

 Welthandel mit Haferprodukten weiter rückläufig

 Welthandel mit Haferprodukten weiter rückläufig

 Haferanbau: Schälmühlen ermutigen Landwirte

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken