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28.09.2023 | 12:26 | Weizenanbau 

Weltweiter Weizen-Verbrauch steigt, Produktion sinkt

Hannover - Weltmärkte reagieren sensibel auf politische Ereignisse oder auch auf Gerüchte. Fällt in China der berühmte Sack Reis um, sprich werden nur durchschnittliche globale Ernten in den Hauptproduktionsländern EU, Australien, Kanada oder Argentinien prognostiziert, wirkt sich das auf die Preise am Weltmarkt aus.

Weizenanbau
Für die Weltproduktion beim Weizen wird für 2023/24 vom US-Agrarministerium eine Menge von 787 Mio. Tonnen prognostiziert. (c) proplanta
Für die Weltproduktion beim Weizen wird für 2023/24 vom US-Agrarministerium eine Menge von 787 Mio. Tonnen (t) prognostiziert. „Der Weltverbrauch an Weizen liegt aber bei 796 Mio. t. Aktuell wird vermutet, dass die globale Produktion sinkt, sodass die globalen Endbestände gegenüber zur letzten Schätzung um 7 Mio. t zurückgehen werden“, erklärt Stephanie Stöver-Cordes, Marktreferentin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, bei der Sitzung des Pflanzenausschusses im Landvolk Niedersachsen. Wie damit Niedersachsens Landwirte umgehen und ob eine geförderte Mehrgefahrenversicherung sinnvoll ist, wurde ebenfalls diskutiert, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Große Exportmengen aus Russland, weniger Exporte aus der Ukraine aufgrund der anhaltenden Kriegsgeschehnisse, ein aktuell schwächelnder US-Exportmarkt, aber mit einer unerwartet größeren US-Maisernte, hohe Hitze in Australien, die sich auf die Bestände auswirken kann sowie höhere Importmengen seitens China sind die Themen am Markt, die derzeit die Preise beeinflussen können. „Dazu gehört auch, dass die deutsche Ernte fast nur für den Futtertrog nutzbar war – und das bei sinkenden Tierbeständen. Sinkende Preise gegenüber dem Vorjahr sind bei geringer Handelsaktivität aktuell die Folge, was aber aufgrund des Kriegsverlaufs in der Ukraine auch wieder zu steigenden Preisen führen kann. Die Marktlage bleibt volatil“, führt Stöver-Cordes aus.

„Niemand kann vorhersehen, welche Entwicklung die Märkte machen. Jedem sei empfohlen, die Ernte zu splitten und zumindest einen Teil zu den aktuell guten Abschlägen zu vermarkten“, fügte Gerhard Rott, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Niedersächsischen Braugerstenanbaues hinzu. Auf 28.000 ha wurde in Niedersachsen Braugerste angebaut, wovon ein Drittel vor dem Regen mit guter Qualität geerntet werden und mit einem Abschlag von bis zu 160 Euro/t zu Futtergerste verkauft werden konnte.

Die zunehmende Häufung und Heftigkeit von extremen Wetterereignissen infolge der fortschreitenden Klimaerwärmung und die dadurch wachsende Destabilisierung landwirtschaftlicheBraugerster Einkommen und erhöhten Einkommensverlustrisiken sind Gründe, weshalb Landwirte ihre eigenverantwortliche Risikovorsorge mit einer Mehrgefahrenversicherung (MGV) ergänzen könnten. Dazu stellte Hendrik Gelsmann-Kaspers, Referent für Agrarstruktur- und Förderpolitik, dem Ausschuss Eckpunkte für die in Niedersachsen geplante Förderung von Mehrgefahrenversicherungen vor. Versicherungen gegen Sturm, Trockenheit, Starkregen und Spätfrost und Überschwemmungen sollen demnach mit einem 50-prozentigen Zuschuss zur Prämie werden. Dafür sollen u.a. EU-Mittel aus der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik verwendet werden.

Die Planungen des Landes der auf 25.000 Euro pro landwirtschaftliche Unternehmen begrenzten Förderung stoßen bei den Mitgliedern des Pflanzenausschusses nach einiger Diskussion durchaus auf Anklang. „Risikomanagement ist und bleibt in erster Linie eine unternehmerische Aufgabe und braucht vorbeugende Risikovorsorge auf Betrieb und Feld. Versicherungslösungen können diese aber sicherlich sinnvoll ergänzen“, erklärte der Vorsitzende Karl-Friedrich Meyer abschließend.
LPD
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