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01.06.2018 | 14:48 | Saatgut 

Weniger Fläche für Saatgutvermehrung

Hannover - Getreidepflanzen sind vielseitig verwertbar: im Brot oder Müsli für die menschliche Ernährung, als Schrot oder Kleie im Futtertrog und als Ganzpflanzensilage oder zu Bioethanol aufbereitet auch als erneuerbare Energie.

Saatgutvermehrung
(c) proplanta
Am Anfang aber steht jeweils das Saatkorn. Und dem reservieren die Ackerbauern auf ihren Feldern eine „Kinderstube“, wo nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes besonders strenge Regeln gelten. Auf diesen Flächen wird Saatgutvermehrung betrieben. Auch hier kann die Witterung einiges durcheinanderwirbeln.

So haben die schwierigen Bedingungen zur Herbstaussaat 2017 die Nachfrage nach Wintergetreide für das Erntejahr 2018 deutlich gedämpft, während Sommergetreide für die spätere Aussaat in diesem Frühjahr deutlich stärker nachgefragt wurde. Gut 16.000 Hektar (ha) haben Niedersachsens Landwirte 2017 der Vermehrung von Wintergetreide reserviert, im laufenden Jahr sind es mit 14.700 ha knapp 1.400 ha weniger. Das Sommergetreide zur Vermehrung, im Gesamtanbau insgesamt weniger bedeutend, wird aktuell auf 2.855 ha zur Vermehrung angebaut.

In der deutschen Landwirtschaft werden heute rund 25 Marktfruchtarten- und 35 Futterpflanzenarten genutzt. Hinzu kommen 58 Gemüsearten. Angebaut werden nach Mitteilung des Bundessortenamtes vor allem moderne Sorten, die einen umweltschonenden und zugleich ertragreichen Ackerbau ermöglichen. Mit über 2.600 national und insgesamt über 22.440 EU-weit zugelassenen ackerbaulichen Sorten und über 21.590 EU-weit zugelassenen Gemüsesorten steht der Landwirtschaft und dem Gemüsebau eine große Vielfalt zur Verfügung.

Alle neuen Sorten müssen sich einem mehrstufigen Verfahren zur Anerkennung und Zulassung unterziehen, ehe das in Hannover ansässige Bundessortenamt dem Antrag der Züchter nachkommt. Neben neuen Sorten, die ihren Bewährungstest in der Praxis erst noch bestehen müssen, gibt es durchaus „Dauerbrenner“, die sich über Jahre in der Praxis bewährt haben.
lpd
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