Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

01.06.2018 | 14:11 | Trockenschäden 
Diskutiere mit... 
   1   2

Wassermangel gefährdet Erträge

Hannover - Die Nerven von Niedersachsens Ackerbauern werden zurzeit über die Gebühr strapaziert: Die ungewöhnlich starke Trockenheit gepaart mit extremer Hitze und starkem Wind setzt allen Kulturen auf den Feldern erheblich zu.

Trockenschäden
(c) proplanta
„Bis vor sechs Wochen haben uns die ergiebigen Niederschläge zu schaffen gemacht, die Pflanzen haben fast im Wasser gebadet, jetzt fehlt im ganzen Land Regen“, fasst Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr zusammen. Sollte es innerhalb der kommenden Woche nicht landesweit Niederschläge geben, seien erhebliche Ertragseinbußen zu befürchten. Aufgrund des feuchten Frühjahrs wurzeln beispielsweise die Getreidepflanzen sehr flach, so dass sie die Wasservorräte in tieferen Bodenschichten nicht erreichen.

Nach Daten des Deutschen Wetterdienstes ist der Mai meteorologisch in Rekorddimensionen vorgestoßen: Die Temperaturen waren nur 1889 ähnlich warm. Zugleich fiel insbesondere in Niedersachsen deutlich weniger Regen als zu der Jahreszeit üblich, in weiten Landesteilen waren es weniger als fünf Liter je Quadratmeter statt der üblichen Menge von um die 70 Liter je Quadratmeter.

Auf den Beregnungsstandorten im Nordosten des Landes haben die Landwirte mit der Feldberegnung versucht, die Defizite auszugleichen, das künstliche Nass kann bei derart extremen Werten aber keinen echten Ausgleich für die Niederschlagsdefizite herbeiführen. Überall im Land wünschen sich die Bauern nun einen ergiebigen Landregen, der gleichmäßig in die trockenen Böden einsickern kann. Die Getreidepflanzen, sie sind zurzeit neben dem Raps am stärksten von der extremen Wetterlage betroffen, reagieren mit „Notreaktionen“: Sie rollen die Blätter ein, bilden weniger Seitentriebe, reduzieren die Anlage von Ähren und Körnern. „All das geht zu Lasten des Ertrages“, sagt Löhr. Gleichwohl haben die Landwirte für die Bestellung und Pflege von Getreide, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln oder Mais den üblichen Aufwand betreiben müssen.

Hier werden die fehlenden Erträge sich direkt auf die Gewinne auswirken und die Einkommen schmälern. Allerdings reagieren die Getreidemärkte mit anziehenden Kursen auch schon auf die kritische Witterungssituation. Nicht nur Ackerbauern, sondern auch Grünlandbauern sind von der Trockenheit betroffen: Auf den Wiesen fehlt der Niederschlag, um das Graswachstum nach dem ersten Schnitt wieder anzuregen. Zu dieser Jahreszeit sollten die Wiesen saftig grün leuchten und nicht verdorrt und braun aussehen.
lpd
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
carpe diem schrieb am 01.06.2018 16:54 Uhrzustimmen(29) widersprechen(16)
Wenn die Landwirte meinen, das das Heil im "Wachsen oder Weichen" liegt und sich z.B. bei den Pachtpreisen und Investitionen gegenseitig überbieten brauchen sie sich nicht wundern, wenn unterm Strich nichts übrigbleibt!
  Weitere Artikel zum Thema

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Die eigentlich verlorene Suche nach dem Wunderbaum

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Erster größerer Waldbrand des Jahres in Spanien

 Auch März mit weltweitem Hitzerekord

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken