Dennoch raten A. Vetter und U. Klenk vom Amt Heilbronn, die Flächen wie die
Gelbschalen weiterhin und in engen Abständen zu kontrollieren, denn der Hauptschaden entsteht erst durch den Minierfraß der
Larven, müssen weiter kontrolliert werden.
Praxistipp: Nur, wenn bis zum 6-Blattstadium innerhalb von drei Wochen mehr als 50 Rapserdflöhe in der Gelbschale gefangen werden, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten.
Da die Pyrethroide bei tiefen Temperaturen deutlich besser wirken, sollte dann erst nach Ende der spätsommerlichen Witterung gespritzt werden. Ein späterer Termin hat zudem den Vorteil, dass auch der Schwarze Kohltriebrüssler, der eventuell bis Anfang Oktober in die Bestände einfliegt, miterfasst wird.
Ab welcher Zahl an Schwarzen Kohltriebrüsslern wirtschaftliche Schäden auftreten, ist noch nicht genau bekannt. Als Bekämpfungsrichtwert kann jedoch eine Anzahl von zehn Käfern innerhalb von drei Tagen angenommen werden. Treten beide
Schädlinge auf, werden die
Käfer zusammengezählt und es gilt der Bekämpfungsrichtwert von 50 Käfern je drei Wochen.
Nach derzeitigem Stand wirkt gegen den
Rapserdfloh Karate Zeon am besten. Weitere zugelassene Mittel sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2021“ auf den Seiten 86 und 87 in Tabelle 43 zusammengestellt.
Einsatz
Wachstumsregler - von
Bestandsentwicklung abhängig: Falls notwendig kann auf wüchsigen Standorten eine Verkürzung zur Verbesserung der Winterhärte noch zeitnah erfolgen. Ein guter Behandlungstermin liegt zwischen dem 4- bis 6-Blattstadium.
Die im Einsatz befindlichen Azole Tebuconazol und Metconazol bekämpfen gleichzeitig Phomainfektionen. Diese besitzen sowohl eine fungizide, als auch eine wachstumsregulatorische Wirkungsweise und sind in Produkten wie Carax, Toprex, Tilmor, oder z.B. in Efilor enthalten. Sehr stark in der Einkürzung wirken Carax und Toprex, etwas schwächer und bei heterogenen Beständen gut einsetzbar ist z.B. Folicur oder Orius.
(Informationen des Landkreis Heilbronn vom 04.10.2021)