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22.06.2010 | 03:00 | Spargelsaison 2010 

Zu kalt für sensibles Gemüse - Weniger Spargel gestochen

Hamburg - Zu kalt für das königliche Gemüse: Das Wetter hat vielen Spargelbauern die Ernte verdorben.

Spargelernte

Bundesweit rechnen sie mit einem Rückgang der Erträge von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. «Die Einbußen kann man auch durch einen guten Preis nicht wettmachen», sagte Dietrich Paul, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Niedersachsen, dem größten deutschen Anbaugebiet, der Nachrichtenagentur dpa am Montag.

In Hessen und Baden-Württemberg wird gar mit Rückgängen zwischen 20 und 40 Prozent gegenüber 2009 gerechnet. Schuld war der lange und harte Winter. Die Spargelstecher konnten daher erst acht bis zehn Tage später in die Saison starten. «Der Spargel wollte am Anfang nicht richtig wachsen», sagte Andrea Adams, Sprecherin des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd.

Es folgte eine gute Phase mit schönem Wetter, allerdings purzelten dann die Preise in den Keller. Anschließend kam das nasse Wetter, und das Edelgemüse spross nicht mehr so stark, wie Adams erläuterte. 


Qualität war durchweg gut

In Rheinland-Pfalz müssten die Spargelbauern in diesem Jahr Einbußen von voraussichtlich rund 20 Prozent hinnehmen. In Nordrhein-Westfalen liegen die Erträge um etwa 25 Prozent unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres. In NRW bauen rund 460 Betriebe auf 4065 Hektar Spargel an. Das entspricht etwa einem Fünftel der Gesamtanbaufläche in Deutschland. NRW liegt damit auf Platz zwei hinter Niedersachsen. In Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben der Agrargenossenschaft Hohenseeden ein Viertel weniger Stangen gestochen.

Die Spargelzeit geht an diesem Donnerstag zu Ende - traditionell am 24. Juni, dem Johannistag, auch Spargelsilvester genannt. In einigen Regionen läuft die Saison wegen des späten Starts aber länger, beispielsweise in Nordbaden, wie der Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA) in Bruchsal, Hans Lehar sagte.

Die Preise lagen nach Angaben der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (Bonn) von Anfang Juni teils deutlich über denen des Vorjahres. Im Mai - der eigentlichen Hochphase der deutschen Spargelsaison - habe das Stangengemüse im Durchschnitt bis zu 30 Prozent mehr als 2009 gekostet. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer NRW verzehrten die Deutschen 2009 zwei Kilogramm Spargel pro Haushalt. Deutschland sei damit Europameister. (dpa)

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