Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.05.2016 | 13:02 | Steigerungspotenzial 

Züchtungsfortschritt von Silomais in die Praxis übertragen

Bonn - Die Maiszüchtung erreicht in jedem Jahr einen Leistungsfortschritt. Das lässt sich anhand neuer Sorten mit verbesserten Eigenschaften und anhand der Wertprüfungsdaten belegen. Doch der Fortschritt kommt nicht immer an der Basis an.

Silomaisernte
(c) proplanta
Es gibt vor allem beim Silomais noch Steigerungspotenzial wenn es darum geht, den Züchtungsfortschritt in die Praxis zu transferieren.

Das berichten Dr. Friedrich Laidig aus Schwäbisch Hall sowie Volker Klemm, Thomas Drobek und Dr. Uwe Meyer vom Bundessortenamt in Hannover in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). Die Autoren haben den Züchtungsfortschritt in den Wertprüfungen von 1987 bis 2014 quantifiziert und mit den Erträgen aus der Praxis verglichen. Dabei schneidet der Körnermais besser ab als der Silomais.

Bei den Wertprüfungen von Körnermais gab es von 1987 bis 2014 Ertragszuwächse, die bei allen Reifegruppen bei rund 1,6 Prozent pro Jahr lagen. Dies entspricht einer jährlichen Steigerung von rund 1,6 dt/ha. Sie gehen fast ausschließlich auf durch Züchtung verbesserte Sorten zurück. Parallel dazu verlief die Entwicklung der Praxiserträge jedoch auf einem rund 25 Prozent niedrigeren Niveau.

Die jährliche Zunahme des Kornertrages betrug in der Praxis im Bundesdurchschnitt etwa 1,27 dt/ha. Beim Silomais lagen die Ertragsfortschritte in den Wertprüfungen nicht einmal halb so hoch wie beim Körnermais. Bei den Grünmasseerträgen lag die Spanne zwischen 0,53 und 0,63 Prozent und bei den Trockenmasseerträgen zwischen 0,46 und 0,77 Prozent pro Jahr. Allerdings ist im Feld für die Grünmasse mit 0,06 Prozent pro Jahr praktisch kein Fortschritt im Flächenertrag nachweisbar.

Diese Diskrepanz zwischen Wertprüfungs- und Praxiserträgen führen die Autoren auf den Einfluss nicht genetischer Faktoren zurück, wie z.B. nicht optimaler Einsatz von Betriebsmitteln. Auch sich verändernde Klimaeinflüsse und das Vordringen in nördlichere Anbauregionen könnten eine Rolle spielen. Die Autoren folgern, dass durch eine gezieltere standort- und nutzungsspezifische Sortenwahl in der Praxis die Erträge verbessert werden könnten.

Große Fortschritte registrierten die Autoren bei der Standfestigkeit. Der Prozentsatz der Lagerpflanzen bei der Reife ist im Laufe der Jahre von über 10 Prozent auf drei bis fünf Prozent gesunken.
DMK
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 16 Maissorten in 2024 neu zugelassen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken