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10.06.2013 | 08:22 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Sortenempfehlungen bei Winterraps

Dresden - Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Winterraps einerseits vergleichsweise stark auf eine unausgeglichene Witterung reagiert, andererseits aber über ein beachtliches Kompensationsvermögen verfügt.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Überwachung des Krankheits- und Schädlingsbefalls erforderlich. Trotz der pflanzenbaulichen Herausforderungen ist für viele Landwirte der Winterraps angesichts hoher Erzeugerpreise eine wirtschaftlich sehr interessante Fruchtart.

Bei der Züchtung von Winterraps hält der Trend zu Hybridsorten an. In Deutschland wurden vom Bundessortenamt in den letzten drei Jahren 17 Hybridsorten und fünf Liniensorten zugelassen. So hat auch in den Landessortenversuchen der Anteil an Hybridsorten zugenommen, zum Beispiel auf den Lö-Standorten in Ostdeutschland von 32 % im Jahr 2006 auf aktuell 67 %. Neben Ertragsstärke zeichnen sich einige der neueren Hybridsorten durch einen hohen Ölgehalt aus, so dass in dieser Kombination hohe Marktleistungen möglich sind. Im gegenwärtigen Prüfsortiment machen die Unterschiede beim Ölgehalt ca. drei Prozentpunkte aus. So variierte der Ölgehalt auf den Lö-Standorten 2012 von 42,4 bis 45,3 %.

Bei der Sortenwahl sollten Rapsanbauer aber nicht nur auf Ertragsvermögen und Ölgehalt achten, sondern auch auf Standfestigkeit und Anfälligkeit für Krankheiten. Während die meisten neueren Rapssorten eine geringe Lagerneigung aufweisen, bestehen bei der Anfälligkeit für Phoma und Sklerotinia weiterhin beachtenswerte Sortenunterschiede.

Mit vergleichsweise gesunden und standfesten Sorten ist ein aufwandsreduzierter Anbau möglich. Darüber hinaus trägt die Wahl mehrerer Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften bei Herbst- und Frühjahrsentwicklung sowie Reifeverhalten dazu bei, das Anbaurisiko zu vermindern sowie Arbeitskräfte und Maschinen gleichmäßiger auszulasten.

Bei Hybridsorten wird im Allgemeinen eine Spätsaatverträglichkeit zugrunde gelegt. Allerdings trifft dies nicht auf alle Sorten dieses Typs zu, so dass die Saatzeiteignung - wie auch bei den Liniensorten - individuell beachtet werden sollte.

Auf Grundlage der Landessortenversuche 2010 bis 2012 in den Anbaugebieten Lö-Standorte, V-Standorte und D-Süd-Standorte werden für die Aussaat 2013 die in der Tabelle aufgelisteten Winterrapssorten empfohlen.

Sortenempfehlungen Winterraps
Tabelle: Sortenempfehlungen Winterraps (Stand Juni 2013)
Nach der Ernte der diesjährigen Landessortenversuche mit Winterraps werden im August die vorläufigen Ergebnisse in das Internet gestellt. Auf Grundlage der Kornerträge erfolgt zu diesem Zeitpunkt eine Aktualisierung der Sortenempfehlungen.

Quelle: Dr. Wolfgang Karalus / LfULG Dresden

> Weitere Informationen zu den Landessortenversuchen und zu den Sortenempfehlungen finden Sie im Pflanzenbauberater
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