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22.03.2010 | 07:58 | Schafhaltung  

Osterlamm: Immer mehr Fleisch wird importiert

Oldenburg - Seit jeher hat Lammfleisch zu Ostern Tradition. Agnus Dei (lateinisch: das Lamm Gottes) ist ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus.

Osterlamm: Immer mehr Fleisch wird importiert
Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Bereits im christlichen Altertum legte man Lammfleisch unter den Altar. Es wurde geweiht und am Auferstehungstag als erste Speise verzehrt.

Bis heute gehört das Lammfleisch für viele zum Osterfest. Die Nachfrage zieht jedes Jahr um diese Zeit kräftig an, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dabei kann der Bedarf in Deutschland nicht einmal zur Hälfte mit inländischem Lammfleisch gedeckt werden. Der Konsument muss zu tiefgefrorenen Importen greifen, weil immer mehr deutsche Schafhalter resigniert aufgeben.

Eine reduzierte Agrarförderung und bürokratische Hemmnisse machen ihnen das (Über-)Leben immer schwerer. Jüngstes Beispiel ist die seit Januar geltende elektronische Kennzeichnung erwachsener Schafe mittels Mikrochip. Eine vergleichbare Vorschrift, deren Umsetzung sehr teuer ist, gibt es bei Rindern oder Schweinen nicht.

All das hat Folgen: Gab es vor acht Jahren in Niedersachsen gut 4.200 Schafhalter mit einem Bestand von mehr als 20 Tieren, sind es derzeit nur noch rund 3.000. Das ist ein Minus von 28 Prozent. An diesem Trend ändert auch die Tatsache nichts, dass viele Schafe in Kleinstbetrieben gehalten werden oder zur Hobbyhaltung zählen. Als tatsächliche Zahl niedersächsischer Schafhalter geben Fachleute heute über 10.000 an.

Das Halten von Schafen ist ein Beispiel für artgerechte und umweltschonende Tierhaltung. Die Lämmer werden überwiegend auf saftigem Grünland und Deichflächen aufgezogen. Das kommt vielen Verbrauchern entgegen, die eine extensive Tierhaltung in natürlichen Lebensräumen und die Verwendung von hofeigenem Futter wünschen. Außerdem garantiert die amtliche Kennzeichnung aller verkauften Lämmer einen lückenlosen Herkunftsnachweis der Tiere. Verbraucher sollten deshalb gezielt nach frischem deutschen Lammfleisch fragen. Adressen von Direktvermarktern gibt es bei der Landwirtschaftskammer und den Schafzuchtverbänden (Telefon 0441 801-611). (lwk ns)
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