19.03.2010 | 13:43 | Schafzucht
Schäfer klagen gegen bürokratischen WahnsinnBerlin - Die deutsche Schafwirtschaft will in einem Eil- und Klageverfahren den Kampf gegen die elektronische Kennzeichnung, die Anwendung der Einzeltierkennzeichnung und den damit verbundenen hohen Verwaltungsaufwand fortsetzen, um zur Bestandskennzeichnung zurückzukehren. |
Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung hat die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e. V. (VDL) und damit die gesamte deutsche Schafwirtschaft den einstimmigen Beschluss dazu gefasst.
„Als Vertreter der heimischen Schafwirtschaft bleibt uns keine andere Möglichkeit, als diesen Rechtsweg vorzunehmen, um gegen den Brüsseler Bürokratismus anzutreten“, so der Vorsitzende des VDL, Carl Lauenstein. Alle europäischen Schafzuchtverbände sprechen sich gegen die verpflichtende Einführung der elektronischen Kennzeichnung und dem damit ansteigenden Verwaltungsaufwand aus. Zur Seuchenvorsorge und Rückverfolgung von Tierbewegungen reiche, wie in der Schweinehaltung angewandt, die Bestandskennzeichnung vollkommen aus.
„Die Argumente, die für den Rechtsstreit sprechen, sind vielfältig“, so Lauenstein wörtlich. Die Einzeltierkennzeichnung und insbesondere die Ergänzung um die elektronische Kennzeichnung stellten keine Verbesserung einer erfolgreichen Seuchenbekämpfung dar. Vielmehr führten sie zu erheblichen Erschwernissen und Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt, da andere Tierarten nicht erfasst und ganze Staaten ausgenommen sind.
Der Vorsitzende des VDL geht davon aus, dass diese Beschlussfassung der VDL auch in der politischen Landschaft zu mehr Gehör für die Sorgen und Nöte der Schafhalter führen wird. Lauenstein: „Dieser Kampf ist nicht gegen die Bundesregierung oder die Landesministerien gerichtet, sondern gegen die Allmacht der europäischen Legislative.“ Die VDL geht davon aus, dass dieser Rechtsstreit von der breiten Basis unterstützt wird und sich viele Schafhalter an den mit dem Rechtsstreit verbundenen Kosten beteiligen werden. (DBV)
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